Advantage November
Freitag, 15. November 2013: Ronda - Puerto del Viento (1190 m) - Pizarra - Malaga (102 km)
Es geht mir etwa so gut oder so schlecht wie gestern. Und wir versuchen es einfach. Schon kurz hinter Ronda beginnt der Hauptanstieg. Allerdings in der Regel beschauliche vier bis fünf Prozent Steigung. Angeblich 1190 Meter hoch ist der Pass: Puerto del Viento. Dann geht's erstmal runter und bald wieder rauf. Dank Höhenprofil-Berechnung im Internet wie geo.ebp.ch/gelaendeprofil (inzwischen offline) heutzutage keine Überraschung mehr. Schön wird's bei der dann folgenden Abfahrt. Bäume, Grün, Schluchten (Foto rechts) und am Ende das weiße Dorf El Burgo. Gegenüber der winzigen Pescaderia, die heute am Freitag Hochbetrieb hat, sitzen wir auf einer schönen Bank. Essen ist genauso eine Plage für mich wie Radeln. Doch jetzt steht nur noch eine Passhöhe aus. Vor allem aber der schönste Teil. Eine winzige Nebenstrecke, fast einspurig, die erst in nordöstlicher Richtung durch Olivenhaine führt (Foto oben). Dann die Abzweigung Richtung Süden, wo's am Ende richtig rauf geht. Es ist warm hier oben, aber nicht heiß. Advantage November. Wieder ist die Abfahrt noch schöner als die Auffahrt. Casarabonela liegt am Hang. Eine weiße Perle. Weil die Kilometer-Angaben auf der Michelin-Karte Andalusien mal wieder nicht stimmen, gerate ich kurz nach Ortsende in Zweifel, ob wir nicht weit oberhalb hätten abbiegen müssen. Jetzt spüre ich plötzlich die Mühen und die nicht vorhandenen Reserven. Miri klärt die Route mit einem kurzen Gespräch. Weiter abwärts. Hinter Zalea wechseln wir gleich aufs andere Ufer nach Pizarra. Unter Eukalyptus-Bäumen eine letzte Pause: Miri favorisiert Spinat (Foto unten), ich kann kaum etwas aufnehmen. Aber wir bleiben ja am Fluss, auch wenn's mal ein bisschen auf und ab geht. Schon queren wir Malagas Ringautobahnen.
Junge Deutsche mit NF-Kennzeichen behaupten an der Ampel, es sei zu kühl zum Schwimmen. Das kann Miri natürlich nicht davon abhalten, im Schatten des Hafens und der Sonne noch eine kleine kühle Runde zu drehen.
Bei bike2malaga ist diesmal Steffi da, mit der wir vorher auch gemailt hatten. Radabgabe ist trotz gebrochener Speiche eine Sache von zwei Minuten.
Wie haben wir heute plötzlich 102 Kilometer mit reichlich Höhenmetern hingelegt? So hätte ein Gutteil der Woche laufen sollen. Lief nicht. Und trotzdem eine letztlich runde Tour. Und Malaga mit seiner Flug-Bus-Zug-Rad-Infrastruktur drängt sich geradezu auf für eine weitere Andalusien-Tour.
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