Das hundertste Land: Bimini und Miri
Freitag, 2. November 2018: Miami -
Fähre
- Bimini/Bahamas - Fähre - Miami (48 km)
Terminal J, den Abfahrtsterminal für die kleine Bahamas-Insel Bimini, hatte ich gestern gecheckt. Als ich heute um sieben Uhr hier vorradle, ist alles verschlossen. Ich bin so ratlos wie die andern, die mit ihren Autos vorfahren. Und der Security-Mensch. Der telefoniert. Aha. Heute ausnahmsweise Terminal C. Warum hat man wie so oft all unsere Kontaktdaten erbeten wie E-Mail-Adressen und informiert uns dann in einem solchen Fall nicht?
Die große Fähre "San Gwann" der "FRS (=Fast Reliable Seaways) Caribbean"
wirkt zwischen den großen Kreuzfahrtschiffen Carnival Victory und Norwegian Sky, der ich schon vor ein paar Tagen in Havanna begegnet bin, wie eine Quietsche-Badeente am Kai. Fotografieren darf man das nicht: Grenzgebiet - Ausreise aus den USA (Foto links: Ausfahrt aus dem Hafen von Miami). Als wir in das Telefonnetz der Bahamas einschippern, kommt die gute Nachricht: Miri hat, mehr oder weniger wider Erwaten, ihren Anschlussflug in Madrid bekommen. Sie wird heute Abend in Miami sein. Yippie.
Bimini-Tagesgäste wie ich haben schon bei der Abfahrt einen Plastikstreifen am Arm verpasst bekommen. Damit sind wir auch als Gäste des Hilton kenntlich. Die, die nicht gleich an Bord ein Golf Cart gebucht haben, werden in einem großen, offenen Elektrowagen erst zum Hilton-Beach und dann zur Hilton-Bar kutschiert. Die ganze Nordhälfte der nur wenige hundert Meter breiten Insel Nord-Bimini ist die "Resorts World" mit dem Hilton als Herzstück. Eine traumhafte, aseptische Anlage (Foto unten).
Am Rande der "Resorts World" bietet "Bimini Undersea" maritime Ausrüstung, vor allem zum Tauchen, Ausflüge und, was die Homepage nicht verrät: Fahrräder. Typische, uralte Insel-Gurken-Räder (Fotos unten). Keine Gangschaltung, kein Licht, nur Rücktritt. Mein Standard-Hauptproblem: die niedrigen Sättel. Dem lässt sich nur begrenzt Abhilfe schaffen. Egal: es rollt. Für mich nunmehr im hundertsten Land auf der Nordhalbkugel unseres kleinen Globus. Mal wieder mit Linksverkehr. Nach drei Tagen Rechtsverkehr in Florida. Der zeitliche Aufwand für die Fahrt hierhin ist im Verhältnis zur Netto-Zeit auf der Insel gewaltig. Und doch auch gering, wenn sich so ein neues Land ein bisschen kennenlernen lässt. Seitdem ich vor rund vier Wochen mit meinen Planungen die Bahamas zu Land Nr. 100 meiner Touren erkoren habe, freue ich mich auf diesen Moment. Und vor Ort ist es tatsächlich ein grandioses Gefühl.
|