Nasser als nass: eine Welle aus Wasser, Dreck und Steinen im Auge Mittwoch, 30. November
2005: Rtina Miletici - Zadar - Šibenik - Trogir (167 km) Wind,
Sturm und Regen die ganze Nacht, direkt über mir und den Dachpfannen. Am
Morgen hat zumindest der Wind nachgelassen. Über ein paar Hügel geht's
nach Zadar. Ich friere kräftig. Die romanische Kathedrale (Foto rechts)
ist chic, die ältere vorromanische daneben leider geschlossen, genauso wie
der Kirchturm. Nette Halbinsel, alles Fußgängerzone in weißem Stein, wie
in Italien. In einem Café versuche ich warm zu werden. Bin auch reichlich
nass. Warm werde ich erst wieder auf dem Rad. Immerhin zeigt der
Fahrradcomputer 10 Grad an. Trotzdem fühlen sich die Füße bald wie
Eisstumpen an. Ich bin auf meine "Snow Gear" Handschuhe
umgestiegen. Die Landschaft wird hügelig, grün mit ein paar
Herbstsprengseln drin, das Gebirge rückt ins Hinterland. Nach einer langen
Ess- und Aufwärmpause im "Konzum" von Šibenik lässt irgendwann der Regen
vorübergehend nach, und ich starte die alltägliche Dunkelfahrphase.
Relativ flach, relativ nah am Wasser, vermutlich sehr schön. Viele
Örtchen, Häfen, ein Riesen-Yachthafen ohne irgendwas drum herum. Längst
regnet es wieder und dann kommt nur noch Wasser. Die Straße wird zum
Fluss. Ich gegen den Strom. Ein Wagen schwemmt eine Welle über mich.
Nasser als nass. Und ein Schwall aus Wasser, Dreck und Steinen trifft
genau meine Augen. Die Brille hatte ich abgesetzt, um besser zu sehn.
Kurze Pause, weiter. Schließlich stehe ich triefend in Trogir. Im Hotel
Concordia ziehe ich eine lange Spur zu meinem Zimmer im dritten Geschoss.
Hauptabendbeschäftigung in Trogir: Trocknen, Trocknen, Trocknen. Ein
Nachtspaziergang in der Altstadt, eine mittelalterliche Insel (Foto
links). Und hier ist, anders als in Senj, jede Gasse bis zum letzten Stein
edel restauriert. |