Von Golf zu Golf: auf der neuen
Sharjah-Kalba-Road
Sonntag, 4. November 2007: Dubai - Sharjah - Khor
Kalba (148 km) Mit halb acht unterbieten wir den Frühstücks-Service des Ramee
International. Wir gehen zu einem indischen Mini-Imbiss ganz in der Nähe.
Massalla-Tee, Alu-Geschirr, Pappadam. Dubai ist auch ein Gateway to
India. Über die Maktoum Bridge, auf der am nächsten Tag mal wieder ein
paar neue Spuren eröffnet werden, überqueren wir noch mal den Creek
Richtung Süden. Und verfahren uns in den über- und untereinander
verlaufenden Ein- und Ausfahrten, Kreisverkehren. Kommen grad noch
pünktlich in die riesige und eisgekühlte St. Mary's Catholic Church, in
der sich 600 Gläubige, vor allem aus Indien und den Philippinen, großzügig
verteilen. Die Beichtstühle haben während des Wortgottesdienstes weiter
Zulauf. Ein Priester bietet Sündenvergebung in Englisch und Arabisch, der
andere in Englisch und Malayalam, der Sprache, die im indischen
Bundesstaat Kerala gesprochen wird. Täglich begegnen wir von nun an
Menschen aus Kerala, wo etwa ein Viertel der Menschen getauft sind. Zwei
Beamer projizieren das Kamera-Bild vom Altarraum und alle relevanten Texte
links und rechts vom Altarraum auf die weiße Wand. Allerheiligen wird
nachgefeiert. Der Hauptgottesdienst ist am Freitag, wenn in Dubai frei
ist. Aber auch am Sonntag finden fast den ganzen Tag über Gottesdienste in
verschiedenen Sprachen statt. Zum Kirchen-Gelände gehören auch eine
katholische Schule und andere Gebäude. Mit einer solchen Präsenz haben wir
nicht gerechnet. Und viele andere christliche Gemeinden haben ihre Kirchen
und Gebetsräume in der Stadt. Wir dürfen noch eine Ehren-Runde zurück
zum Hotel drehen, weil wir die Pässe vergessen haben oder man vergessen
hat, uns unsere Pässe zu geben. Vergessen haben wir auch das
Akku-Ladegerät für die Kameras, aber das bemerken wir erst später.
Hochhauslandschaften, Staus, Baustellen, Umleitungen begleiten unsere
Ausfahrt aus der Metropole des 21. Jahrhunderts. Hier ist alles im Werden.
Die Karten-Drucker kommen da kaum mit.
Für
mich eine Premiere: Mit Hilfe eines Google-Earth-Ausdrucks finden wir bei
Sharjah den kürzesten Weg zur neuen Schnellstraße nach Kalba. Es ist nicht
ganz so schwül wie gestern, aber ungemein heiß. Wir flüchten in den
Schatten einer noch neueren Tankstelle, die kurz vor ihrer Eröffnung
steht. Dann kommt lange nix. Wüste. Nicht spektakulär. Aber sie lässt
keinen Zweifel: Dubai liegt mitten in der Wüste. Aber wenn so etwas wie
ein Kreisverkehr auftaucht, hat der Kreisel mit Sicherheit eine bestens
gepflegte Rasenfläche. Am besten noch ein paar Blumen dazu. Und die
Strecke hat alle 80 Meter eine Straßenlampe. Kenn ich sonst nur aus
Belgien. Wir kreuzen eine Riesen-Baustelle. Auch das eine neue Autobahn:
von Kasbah, ganz im Norden, bis Nizwa im Oman wird sie reichen. Coming
soon. |