Nah an den Eisenbahngleisen entlang geht es nun über die deutsch-österreichische Grenze. Vor 15 Jahren habe ich hier mein (damaliges) Rad nach einem Schaltzug-Riss schieben müssen: die Kette saß zwischen Ritzel und Speichen fest. Mit viel Glück hab ich seinerzeit, ebenfalls am Samstagnachmittag, noch einen Schaltzug in einem Kaufhaus in Bregenz kaufen - und selbst installieren - können. Diesmal konzentrieren wir uns in der Stadt auf die Seebühne, wo heuer Carmen angekündigt wird. Von Weitem eher hässlich, bietet sie von Nahem auch ästhetische Perspektiven (Foto rechts). Mit der Überquerung der Bregenzer Ach (Foto rechts) beginnt das Rheindelta. Klingt verheißungsvoller als es ist. Der hier schon einigermaßen beachtliche Fluss fließt primär als fetter Kanal in den See. Übrigens nur als einer von mehr als 200 Zuflüssen des Bodensees, wie der bikeline-Führer berichtet. Mäandern tut nun vor allem der offizielle Radweg.
Er stößt mehrfach zum Ufer vor, um kurz danach in weitem Bogen ins Landesinnere zu führen. Vorteil: der Westwind, der jetzt zu unserem Gegenwind geworden ist, trifft uns nicht permanent mit voller Wucht von vorn.
Gleichwohl: schön ist das nicht. Vor allem, wenn dann auch noch einzelne Regentropfen das Radlerherz beträufeln. Ach ja: etwas erschöpft sind wir auch. Der Gegenwind verstärkt dieses Gefühl. Und als wir trotz allem schon um 15.30 Uhr die Herberge am See erreicht haben, müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Rezeption erst in einer Stunde öffnet. Kämpfen wir uns noch ein paar Meter weiter bis zur Buddha-Shisha-Lounge, um windgeschützt im Warmen zu sitzen. Bevor sich unser Herbergszimmer mit Blick auf (leeres) Strandbad-Schwimmbecken und See öffnet (Foto unten).
Der Abend führt uns noch in die Pizzeria Roma mit grandiosem Blick auf den See und spannenden Gesprächen.
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