Also weiter mit dem dritten Ticket: Jetzt soll Miri von Esslingen nach Salzburg fahren. Da das Ausland ist und Ausland für die Bahn immer eine besondere Herausforderung darstellt, bzw. ich beim letzten Mal, als ich in der Hotline das Wort Ausland erwähnte, sofort aus der Leitung geflogen bin, begnüge ich mich mit einer Fahrkarte nach Freilassing, dem letzten Bahnhof vor der Grenze. Da das nunmehr eine Inland-Fahrkarte ist, spielt auch Name, Alter, Adresse des Nutzers keine Rolle. Wieder fünf Minuten um. (Während der Fahrt stellt sich dann heraus, dass Karten nach Salzburg wie Inlandskarten ausgestellt werden.)
Dann will auch ich ein paar Tage später nach Salzburg, respektive Freilassing fahren. Auch da findet sich ein Platz. Aber nunmehr ist die maximale Anzahl der Bahn-Buchungen eines Automaten-Auftrags erreicht. Dieses Ticket lässt sich nicht mehr komplett mitbuchen. Denn pro Fahrrad-Auftrag gibt es drei Belege: den Fahrrad-Fahrschein, die Stellplatz-Reservierung und das Ticket, das an das Fahrrad geheftet werden soll.
Deshalb wird dieser Auftrag gesplittet auf zwei Ausdruckphasen am Fahrkarten-Automaten, wo ich mich dann mit der BahnCard identifizieren muss.
Zwanzig Hotline-Minuten sind um. Aber wir wollen noch zurück. Diesmal gemeinsam von Passau nach Mainz. "Ich staune, wie Sie das alles planen", meint die Dame. Auch hier klappt die Wunschverbindung.
Ostern liegt früh im Jahr, und Fahrrad-Touren sind an Ostern sowieso nicht so verbreitet.
Nach 25:32 Minuten gehen ich aufs Ganze: "Machen Sie auch Ausland?" Macht sie.
Miri soll Karfreitag nach Baden in der Schweiz fahren. "Die Schweizer sind ja ganz anders aufgestellt bei Fahrrad-Plätzen", weiß die Hotline-Agentin. Aber:
"Der nimmt mir 'Baden CH' nicht an; der gibt mir immer nur Baden in Österreich."
29:12 Minuten: "Geb ich nochmal 'Schweiz' separat mit an. So: Schweizer Bundesbahn."
Sie braucht den Vornamen meiner Frau. Sie heißt dann später auf dem Ticket Mirjam Gocke. "Ich hab's jetzt noch mal händisch eingegeben." Zuletzt muss sie den Straßennamen unserer Adresse abkürzen, was ich ihr bereits prophezeit hatte.
Eine kleine Folter steht noch aus. Die Hotline-Vorschriften verlangen, dass die Dame mir zum Abschluss der Buchung noch einmal alle Buchungen mit sämtlichen An- und Abfahrtszeiten, Wagen- und Stellplatz-Nummern vorträgt. Und mitteilt, wie viel nun insgesamt von meinem Konto abgebucht wird. Es sind 46 Euro. Sechs Tickets à 6 Euro in Deutschland (mit BahnCard - ohne BahnCard wären es 9 Euro) und ein Auslandsticket à 10 Euro. Dafür hat das Gespräch nun 32:46 Minuten gedauert.
"Schöne Reise, gutes Wetter", wünscht sie noch.
Der letzte Akt steht noch aus. Der Ausdruck am Fahrkarten-Automaten. Auch der braucht seine Zeit. Der Ausdruck jedes einzelnen der 21 Belege muss separat angesteuert und bestätigt werden...
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