Tourbild
Türkei 2021
Chris Tourbild
Mongolei 2022
on the Tourbild
Anden 2023
Bike Tourbild
West-Afrika 2024/25

Home: Touren Weißer vertikaler Strich Bikes Weißer vertikaler Strich Facebook-Logo Weißer vertikaler Strich YouTube-Logo Weißer vertikaler Strich Instagram-Logo Weißer vertikaler Strich Karte Weißer vertikaler Strich Suche & Kontakt

VG WORTTour 134: Essen - Rottenburg (1039 km)


Start zur Radtour: zwei Jungs, Mann, Frau
Beim Start in Denkendorf

Bike-Blog & Routen-Karte & Etappen-Übersicht

Tour 134: Essen - Rottenburg (1.-18.5.2025) 1039 km
Im Mai hatten wir auch ein paar schöne (Fluss-)Kilometer

Noah (11) und Valentin (13) sind zum ersten Mal am Start. Mit ihren älteren Schwestern, Melina und Helena, sind wir schon ein paar Mal geradelt. Zuletzt an Ostern. Das hat die Jungs nicht abschrecken können. Sie wollen es wissen. Im Viereck von Neckar, Nagold und Enz zwischen Denkendorf und Pforzheim wollen wir es versuchen. Bestes Wetter ist vorhergesagt. Und als die Tour vorüber ist, lege ich noch ein paar Kilometer drauf in und um meine alte und meine neue Heimat.

Brompton im Korb von Koga-Rad Get together
Mittwoch, 30. April 2025: Mainz - Zugfahrt - Stuttgart - Plochingen - Autofahrt - Denkendorf

Auf dem Weg zum Bahnhof nach der Arbeit ein Klassiker: direkt am Hauptbahnhof gerate ich in die Straßenbahnschiene. Das ist mir schon lange nicht passiert. Ich kreuze die Gleise wie üblich. Aber als ich einschwenken will zur Fußgängerampel, schneidet mir ein Radler den Weg ab. Ich muss beidrehen und komme so komplett in die Schiene. Ich stürze.
Später stelle ich fest, dass ein Arm am Handyhalter zerbrochen ist. Noch später erscheint ein blaugrüner Fleck an der untersten Rippe.
Valentin und Jochen stehen schon auf dem Bahnsteig, wie ich vom Fahrrad-Parkhaus aus sehe. Miri hat es in allerletzter Sekunde geschafft, doch noch heute Abend mitzufahren und hat sich ebenfalls für die Abfahrt mit dem Intercity angekündigt. Es ist ein Doppelstockwagen. Aber er hat nicht - wie sonst bisher üblich - die Fahrradstellplätze in jedem Waggon auf halber Höhe an den Übergängen. Er hat stattdessen ein klassisches Fahrradabteil mit fünf bis sechs Stellplätzen.


Rad und Brompton im IC-Doppelstockwagen-Fahrradabteil
IC-Doppelstockwagen-Fahrradabteil


Miri und Valentin: Blick aufs Handy im Zug Mein Fahrrad ist ja schon oder noch in Denkendorf. Deshalb haben wir nur Valentins Fahrrad dabei. Das ist gut so, denn alle Stellplätze werden in Mainz belegt. Schließlich geht es in ein langes Feiertags-Frühlingswochenende, und es ist grandioses Wetter vorhergesagt. Fast schon zu warm, zu heiß.
Dann taucht Miri unmittelbar vor Abfahrt des Zuges auf dem Bahnsteig auf. Nicht wie erwartet mit der Rolltreppe herunter schwebend, sondern am andern Ende des Zuges. Sie eilt mit dem schwarzen Brompton zu uns. Schon sind wir komplett im Zug.
Wir stellen fest, dass unser Intercity in Plochingen hält. So können wir ohne umzusteigen bis fast ans Ziel kommen. Michi holt uns netter Weise ab. Damit alles ins Auto passt, verlässt uns Miri schon am Stuttgarter Hauptbahnhof mit dem Brommi und schlägt sich auf eigene Faust nach Denkendorf durch, wo sie noch vor uns eintrifft.
Obwohl es schon spät am Abend ist, gibt es noch ein nettes Get together mit Michi, Miri, Noah, Luna und am Ende auch noch Melina.


Start
Alle beim Start

Junger Radler
Noah

Junger Radler
Valentin

Junge Radler
Noah und Valentin


Radler auf Brücke in Wendlingen Hitze in Neckar- und Nagoldtal
Donnerstag, 1. Mai 2025, Tag der Arbeit: Denkendorf - Wendlingen - Tübingen - Rottenburg - Zug - Pforzheim (60 km)

Gut sechs Kilometer sind es zum Bahnhof von Wendlingen. Von dort wollen wir mit dem Zug nach Horb, um von dort Richtung Nagoldtal loszuradeln. Die Strecke zum Bahnhof hat es in sich, denn nach der Abfahrt in Denkendorf geht es steil bergauf. Erst dann führt die Strecke runter ins Neckartal. Die Sonne scheint, die Herzen lachen, und alle Kräfte sind frisch.
So kommen wir locker zum Bahnhof. Dort eine unangenehme Überraschung: Oberleitungsschaden. Zwischen Plochingen und Wendlingen steht momentan der Zugverkehr still. Wir planen um und entscheiden uns, statt im Nagoldtal heute im Neckartal zu radeln.
So geht es direkt vom Bahnhof aus weiter am Necker und zwar überwiegend gemächlich im Schatten. Allerdings ist viel los hier. Viele Radler sind unterwegs am Feiertag. Bald tauchen auch kleine und größere Gruppen auf mit Bollerwagen und Bierkästen. Die Stimmung ist ausgelassen, aber das macht den Weg auch nicht breiter.
Viele Stellen laden jetzt zum Baden ein, aber wir schonen unsere Kräfte. Deshalb nur eine kurze Pause an einem Weiher.
Kurz vor Tübingen entscheiden wir uns für das Nordufer abseits des Neckartal-Radwegs. Da gibt es ein bisschen Schotter, aber der Weg führt sehr romantisch durch eine Art Dschungel auf einem kleinen Pfad.
In Tübingen erwartet uns Judith, Cousine von Noah und Nichte von Miri. Sie hat gerade im Sommersemester hier angefangen, Mathematik zu studieren. Beim Stift machen wir eine schöne Pause auf einer Bank. Miri schwelgt in Studienerinnerungen. Danach gibt es noch ein Eis in der Nähe vom Marktplatz zum satten Preis von 2 Euro 50 pro Kugel. Zum Glück habe ich die Anzahl auf maximal 15 Kugeln pro Person beschränkt.


Radler von hinten an Rapsfeld
Im Raps

Radler auf Neckarbrücke
Neckarbrücke

Radlerin mit Blick auf Handy
Mit Handy im Raps

Junge auf Brompton
Noah on the Brompton

Junge auf Rad
Triathlonstyle

Jungs am See
Aileswasensee

Waldradweg bei Tübingen
Dschungel vor Tübingen

Bärlauch im Wald neben Waldweg
Bärlauch am Wegesrand

Radlergruppe auf Bank
Pause mit Judith

Radler auf Marktplatz in Tübingen
Marktplatz in Tübingen

Eisessende
Eis!

Blick auf Wurmlinger Kapelle
Wurmlinger Kapelle in der Ferne


Pause in Rottenburg am Neckarufer: MJs Restaurant Die Hitze macht sich nun schon langsam an unserer Konstitution bemerkbar. Ich bin auch nicht topfit, nachdem mich wie einige Tourmitfahrer*innen Helenas Erkältung ereilt hat. Zwischen Tübingen und Rottenburg ist die Krönung natürlich wieder der Blick auf die Wurmlinger Kapelle.
Rinos Eiscafe in Rottenburg ist am frühen Nachmittag völlig überfüllt. Die Warteschlange ist eingepfercht in Absperrungen direkt vor der Bischofskirche. Wir radeln zurück zum Neckarufer, wo man auch im MJs Restaurant sehr nett am Ufer sitzen kann. Es gibt Pommes. Und gute Getränke.
Wir haben 60 Kilometer geschafft und angesichts der Hitze entscheiden wir uns, die Fahrt im Zug fortzusetzen. Es gibt kleinere Verspätungen, die man inzwischen als normal betrachtet bei der Bahn. Miri steigt im Monbachtal aus, badet noch in der Nagold und genießt die Fahrt am Fluss in der Schlucht. Noah, Valentin und Chris fahren schon zur Jugendherberge voraus.
Die liegt nur 600 Meter entfernt vom Bahnhof Weißenstein, aber Chris muss schieben. Am Hinterrad ist ein Schleichplatten. Das bedeutet: eine Stunde Reparatur am späteren Abend. Offenbar ist das Ventil des französischen Schlauchs undicht.
Kurz vor sechs erreichen wir das Ziel. Für Valentin die späteste Ankunft in einer Jugendherberge ever, wie er meint. Burg Rabeneck ist eine wunderbare Jugendherberge im Nagoldtal. Wir können draußen in der Alten Burg das Abendessen genießen. Dann stößt auch Miri wieder zu uns. Mit dem ein oder anderen Spiel lassen wir den Tag ausklingen.


In der Burg-Jugendherberge Pforzheim
Abendessen in der Jugendherberge

Junger Radler im Nagoldtal
Valentin an der Nagold

Radler an der Nagoldmündung in die Enz
Nagoldmündung in die Enz

Junge Radler mit Schatten
Weiter geht's

Radler von hinten im Wald
Radweg im Wald

Lächelnder Radler
Smiling Valentin

Springbrunnen im Stadtpark Pforzheim
Vor dem Springbrunnen im Stadtpark Pforzheim


Radweg über die A3 bei der Baustelle Pforzheim An, in und auf der Enz
Freitag, 2. Mai 2025: Pforzheim - Vaihingen - Bietigheim-Bissingen - Besigheim (65 km)

Frühstück mit Gitarre in der Jugendherberge. Die Sonne lacht. Heute soll es noch wärmer werden als gestern.
Es ist durchaus noch eine kleine Strecke durch das Nagoldtal zurückzulegen. So bekommen auch wir etwas davon mit, wovon Miri gestern Abend geschwärmt hat.
In Pforzheim führt der erste Weg zu einer Fahrradwerkstatt. Denn mein Hinterreifen ist mit der Handpumpe doch ein bisschen schwach aufgepumpt. Die Skala der Stehpumpe des Fahrradhändlers reicht nur bis fünf bar, aber damit ist mir sehr geholfen. Einen neuen Ersatzschlauch kaufe ich auch bei dem 64jährigen Werkstattchef, der sich auf den Ruhestand freut. Dann will er auch wieder größere Fahrradtouren machen.
An der großen Fontäne im Park von Pforzheim warten die andern auf mich. Dann geht’s zum Zusammenfluss von Nagold und Enz. Jetzt radeln wir an der Enz weiter. Da ist nicht ganz so viel los wie am Neckar, aber auch hier sind einige Gruppen unterwegs. Außerdem ist natürlich heute eigentlich Werktag, wenn auch Brückentag. Eine vierköpfige Boomer*innengruppe aus Pforzheim bricht gerade auf zu einem Rundkurs Richtung Heidelberg und retour.


Junger Radler von hinten im Enztal
Im Enztal

Holzbrücke im Enztal mit Radlern
Holzbrücke über die Enz

Radler und Weinberge an der Enz
Wein gibt es auch

Junge Radler und Enz
Rollin'

Radler auf Enz-Radweg
Sonne steht im Süden

Schloss Kaltenstein
Miri vor Schloss Kaltenstein

Radlergruppe im Enztal von vorne
Enztal wird breiter

Marktplatz Vaihingen an der Enz
Ehrenrunde auf dem Marktplatz in Vaihingen


Eiscafe Bacio Vaihingen/Enz Angesichts der Hitze muss schon die erste Pause eine Eispause sein. Das Eiscafé Bacio in Vaihingen hat eine wunderbare Wohnzimmergarnitur draußen aufgestellt. Das genießen wir, bevor die Sahneberge auf dem Eis allesamt umfallen. Noch ein kleiner Schlenker zum Marktplatz, und dann geht es weiter an der Enz, die sich nun wunderbar dahin schlängelt durchs Grün. Weinberge gehören dazu.
Es ist so warm, dass wir uns an einer wilden Badestelle ins kalte Wasser der Enz begeben. Wenn man sich erst ein wenig mit den Füßen an die Temperatur gewöhnt hat, ist es easy. Miri stürzt sich natürlich sofort ins Wasser.
Schwuppdiwupp sind wir in Bietigheim. Da es noch nicht allzu spät ist, gibt es noch eine Kajak- und Stand-Up-Paddling-Tour. Noah und Miri sind zunächst mit dem Boot unterwegs, Valentin steht zum ersten Mal auf einem Paddelbrett. Nach kurzer Einweisung kann er schon mühelos neben dem Boot gegen die Strömung paddeln. Später kommt auch Noah aufs Brett. Während sich Miri samt Handy in die Enz dreht.
In Besigheim liegt unsere wunderschöne Ferienwohnung an der Stadtmauer der hoch gelegenen Altstadt. So haben wir es nicht weit zu den Restaurants. Wir sitzen draußen bei Pfeffersteak, schwäbischen veganen sowie nichtveganen Maultaschen und Kässpätzle bei aller angenehmsten Temperaturen.
Zu später Stunde machen wir noch einen Spaziergang zur Mündung der Enz in den Neckar. Google Maps Fußgängerfunktion führt uns beim Rückweg in eine Sackgasse. Als wir zurück in die Altstadt den Bergrücken erklimmen, ist das ein oder andere historische Gebäude ganz nett angestrahlt.


Enztal-Radler
Im Enztal

Jungs und Kanu an der Enz
An unserer Badestelle in der Enz

Jungs auf Esel-Skulptur
Reiten

Im Kanu beim Viadukt Bietigheim
Im Kanu

Viadukt Bietigheim
Viadukt Bietigheim

Junge beim SUP
Valentins SUP-Premiere

Zwei Jungs auf SUP beim Viadukt Bietigheim
Still standing

Restaurant Hirsch in Besigheim
Abendessen in Besigheim

Blaue Stunde am Marktplatz Besigheim
Marktplatz Besigheim

Zimmer an der Altstadtmauer Besigheim
Badezimmer über Stadtmauer

Radler in der Altstadt von Besigheim
Start am Morgen


Radler auf Neckarbrücke Taco, Katze, Ziege, Käse, Pizza
Samstag, 3. Mai 2025: Besigheim - Benningen - Stuttgart - U-Bahn - Nellingen - Denkendorf (58 km)

Regen ist aufgezogen über Besigheim. Wir können uns also Zeit lassen mit der 'Handy-Zeit' und dem Frühstück. Ein komplettes Lidl-Frühstück. Die Barhocker in der Ferienwohnung wirken nicht so wahnsinnig gemütlich, deshalb basteln wir uns vor dem Sofa einen Frühstückstisch.
Mit dem Ende des Frühstücks hat sich praktisch auch der Regen verzogen. Also los. Die Enzmündung haben wir ja gestern schon absolviert mit dem Abendspaziergang, deshalb geht es direkt neckaraufwärts. Der Fluss schlängelt sich so durch die Gegend und damit auch meist der Fahrradweg. Hier und da gibt es doch halbwegs eine Abkürzung, in der Regel aber verbunden mit ein paar Höhenmetern.
Es ist durch den Regen kälter als an den sommerlichen Tagen gestern und vorgestern. Für das Fahrradfahren ist das gar nicht verkehrt.
In Benningen leben Valentins Onkel und Tante mit zwei Cousins. Allerdings oben auf dem Berg. Wir machen also einen Abstecher aus dem Tal in Schlangenlinien den Berg hinauf. Dort werden wir empfangen mit erstklassigem Kaffee und vor allem von netten Menschen: Sandra, Robert, Jonas und Noah.


Zwei Jungs auf Radweg
Neckarradweg

Alt-Hoheneck
Kirchhof in Alt-Hoheneck

Junge radelt am Neckar
Noch geht's


Neckarbrücke Auf der anderen Seite des Ortes wollen wir wieder runter ins Neckartal fahren, aber der Feldweg bleibt zunächst auf der Höhe zwischen den Weinstöcken. Als wir wieder unten sind, ist Zeit für die nächste Pause bei Alt-Hoheneck.
Kurz darauf kommt Valentin von der Fahrbahn ab und fällt samt Rad. Kleine Schürfwunden am Knie sind die Folge, genauso wie ein kaputtes Vorderlicht. Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Noah fährt mal wieder auf Miris Faltrad.
Kurz vor Stuttgart lässt der Wille bei beiden jungen Nachwuchsfahrern nach, den Berg nach Denkendorf hinauf zu radeln. Also erstmal eine Eispause in Bad Cannstatt. Dort treffen wir die Entscheidung: Miri fährt mit dem Zug zurück nach Mainz, sie muss morgen arbeiten. Wir fahren zu dritt mit der U7 nach Ostfildern-Nellingen, um von dort nach Denkendorf zu radeln.
Auf dieser Strecke ist Noah in seinem Element, schließlich ist es seine Heimat. Er führt uns sicher durch die Felder nach Denkendorf. In der dortigen Kelter werden heute hundert Jahre Optik Scheurenbrand gefeiert: mit Hüpfburg, Foodtrucks und Combo. So haben wir einen schönen Ausklang.
Das wird danach noch gekrönt vom Spieleabend mit Melina und Luna. Michi und Miri sind zu einer Hochzeitsfeier nach Stuttgart gefahren. Trampolinartistik ist zu bewundern und dann geht es hoch her bei Blue Orange. Bei dem Kartenspiel heißt es immer wieder: 'Taco, Katze, Ziege, Käse, Pizza'. Und schnelle Reaktionen sind gefordert.


Radler von hinten am Neckar
Sonne kommt auf

Neue Neckarradlerbrücke in Stuttgart
Neue Radlerbrücke über den Neckar


Junge mit Fahrradhelm blickt auf Steuer der U-Bahn in Stuttgart Lieblingsausflug
Sonntag, 4. Mai 2025: Denkendorf - Bus/U-Bahn/Zug - Mainz - Bingen - Mainz (59 km)

Es regnet. Richtig kräftig. Michi, Miri, Noah, Luna und schließlich auch Melina brechen auf zu einer Konfirmation in der Nähe. Valentin und ich gehen noch zu den Schwiegereltern um die Ecke. Ich kann ein Autogramm von Shakuntala übergeben. Große Freude. Aber auch wir werden beschenkt, nicht nur von spannenden Geschichten, sondern auch mit Süßigkeiten für die Reise.
Ein Spiel nehmen wir auch noch mit. Denn es regnet immer noch. Schließlich fahren wir mit dem Bus nach Nellingen und mit der U7 weiter zum Stuttgarter Hauptbahnhof. Immerhin gibt es ein Eis auf der Königstraße. Dann ergattern wir mit Glück noch zwei Fahrradplätze im ICE nach Mannheim. Der Zug ist sogar pünktlich. Eine Radetappe gibt es also erst mal nicht heute, auch wenn ab Mannheim die Sonne scheint.


Rheintal bei Ingelheim
Hoffnung auf Sonne


Bingen: an der Nahemündung Ich lasse Valentin die Wahl zwischen Fahrradfahren und Straßenbahn für den Weg vom Mainzer Hauptbahnhof nach Hause. Er entscheidet sich für die Straßenbahn. Bei Valentin zu Hause hat Frederik tolle Muffins gebacken. Ein sehr schöner Ausklang einer sehr schönen Tour.
Ich will noch ein bisschen radeln und wähle die geliebte Standardstrecke nach Bingen. So wie viele andere Radler*innen offenbar. Einige von jenen, denen ich auf dem Hinweg begegne, kommen mir auf dem Rückweg entgegen.
In Bingen kann ich mit Blick auf Nahemündung und Niederwalddenkmal ein Brötchen mit Pfefferkäse aus Denkendorf genießen. Auch die Seilbahn auf der anderen Rheinseite bei Rüdesheim sehe ich. All das gehört zu den Lieblingsausflügen von Michi und Miri samt Familie. Das passt wunderbar.
Auf der Rückfahrt fallen mir verstärkt die neuen 'Pendler'-Markierungen auf. Nie davon gehört. Eine Internetrecherche ergibt, dass erste Teilstrecken einer Pendlerroute zwischen Bingen und Mainz im November 2024 freigegeben wurden.
In Budenheim gibt es ein paar Baustellen mit entsprechenden Umleitungen. Über die immer noch neue Umgehungsstraße mit Brücke bringt mich mein Fahrrad früh Richtung Mombach. Schon habe ich eine weitere 60-Kilometer-Etappe absolviert.


Pendler-Route bei Uhlerborn
Pendler-Route bei Uhlerborn


Selztal-Radweg in Rheinhessen Lost
Dienstag, 6. Mai 2025: Mainz - Nieder-Olm - Udenheim - Nieder-Olm - Zug - Mainz (35 km)


Selztal-Radweg
Selztal-Radweg


Fahrradstation in Sörgenloch


Radler-Schatten am Feld
Tiefstehende Sonne


Rhein bei Wiesbaden Habemus Papam
Donnerstag, 8. Mai 2025: Mainz - Wiesbaden - Mainz (33 km)

Der tägliche Weg zur Arbeit wird momentan verschönt durch gelbe Rapsfelder. Aber die Gangschaltung an meinem Koga-Reiserad funktioniert nicht mehr. Also fahre ich nach der Arbeit zur Werkstatt in Bretzenheim und lasse es dort. Der Chef meint, das sei bei meiner Rohloff-Narbe eine größere Aktion, den zerschlissenen Schaltzug auszutauschen.
Ich wechsle in die Straßenbahn. Aus einem dienst-internen Chat schließe ich, dass in Rom weißer Rauch aufgestiegen ist. Habmus Papam. Aber noch weiß die Öffentlichkeit nicht, wer woher mit welchem alten und neuem Namen. Aber die Sender sind schon alle live vor Ort, sie berichten live vor Ort.


Neuer Papst: Leo XIV.
Viva il Papa


Radweg unter Schiersteiner Brücke Am Hauptbahnhof kann ich mein Giant-Bike besteigen, mit dem ich vor der Abfahrt nach Süddeutschland am Freitag in die Gleise geraten war. Es hat, wie ich jetzt feststelle, kleinere Schäden abbekommen.
Mit einer Papst-Sondersendung im Ohr radle ich hinüber nach Wiesbaden. Als ich in Biebrich ein Eis esse, wird in Rom der Name des neuen Papstes verkündet: Leo XIV, bisher Augustinerchorherr Robert Francis Prevost. Wenig später tritt er selbst vor die wartende Menge. Mit dem österlichen Friedensgruß begrüßt er die Wartenden vor Ort und weltweit auf Italienisch.
Der Radweg unter der Schiersteiner Autobahnbrücke ist immer noch nicht freigegeben, aber man kann trotz eines offiziellen Sackgassenschildes über die Rettbergsaue wunderbar hinüber nach Mainz radeln. Zeit für ein Mini-Doppelkopf-Turnier am Abend.


Technische Störung im Livestream von der Papstwahl
Livestream von der Papstwahl

Wolken über Gonsenheim
Wolken über Gonsenheim


Luther-Denkmal in Worms Abseits des Rheinradwegs
Freitag, 9. Mai 2025: Mainz - Zug - Worms - Ludwigshafen - Speyer (64 km)

Nach der Arbeit möchte ich schnell runter zum Hauptbahnhof kommen. In Bretzenheim stoße ich nach einer unübersichtlichen Kurve mit einem jungen Mann zusammen. Der schiebt sein Fahrrad mitten auf der Straße entgegen der Einbahnstraße. Ärgerlich.
Trotzdem bekomme ich noch meinen Wunschzug ohne Halt nach Worms. Auch heute ist es sehr schön sonnig. Am Lutherdenkmal vorbei folge ich schließlich mehr oder weniger Google Maps auf dem Weg nach Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer. Eigentlich wollte ich heute mehr direkt am Rhein entlang radeln. Allerdings führt der offizielle Rheinradweg bei Ludwigshafen weit ab vom Fluss um die Stadt herum. So fahre ich also auf mehr oder weniger direktem Weg in den Ludwigshafener Westen. Dort liegt natürlich Oggersheim. Da ich ganz nah bei der ehemaligen Kohlschen Familienvilla vorbeikomme, schaue ich mal wieder nach der aktuellen Lage.


Vatikanische Fronleichnamsfahne: St. Dreifaltigkeit in Frankenthal
St. Dreifaltigkeit in Frankenthal


Oggersheim: Brompton vor H.-Kohl-Haus Am Briefkasten steht immer noch 'H. Kohl'. Das Gebäude fürs Wachpersonal scheint verwaist. Auch sonst wirkt alles recht verlassen, aber gepflegt. Und nach den 70er und 80er Jahren.
Also weiter. Irgendwie schaffe ich es nicht so richtig zum Rhein, und so fahre ich an den Landstraßen entlang auf Radwegen nach Speyer. Die Sonne geht kurz vor der Stadt jenseits der Felder unter.
Noch einmal Malaga-Eis und dann ein Tiramisu-Eis in Speyer. Kostete eine Kugel letzte Woche in Tübingen 2,50 Euro, so sind es hier jeweils nur 1,50 Euro.
In der Jugendherberge ist meine elektronische Anmeldung offenbar falsch verbucht worden. Jedenfalls ist kein Zimmer für mich vorbereitet, als ich um viertel vor zehn an der Bar nachfrage. Es ist sowieso kurz vor Check-in-Schluss. Nach ein paar Telefongesprächen und einer weiteren Eingabe meiner persönlichen Daten bekomme ich ein schönes Einzelzimmer. Das Bett ist schon bezogen.


Brücke in der Altstadt von Speyer
Ankunft in Speyer

Speyer: Blaue Stunde
Blaue Stunde

Der Rhein bei Speyer
Morgen am Rhein


Grabener Allee am Hirschkanal Zurück im Nagoldtal
Samstag, 10. Mai 2025: Speyer - Karlsruhe - Pforzheim - Calw - Deckenpfronn (126 km)

Rund um die Jugendherbgsfrühstückslandschaft sind fast alle Plätze gedeckt in dem riesigen Frühstücksraum. Die Jugendherberge ist tatsächlich voll. Ich setze mich an einen Platz, an dem kein Name steht. Bin schon sehr früh da. Da kann ich noch ein bisschen bloggen von den Tagen dieser Woche.
Dann ist es endlich halb acht. Es stehen gleich auch jede Menge Leute in der Schlange vor den Kaffeeautomaten. Von meinem Nachbarn erfahre ich, dass im Technikmuseum nebenan am Wochenende 'Brazzeltag' ist. Es gibt Rundflüge vom Flugplatz Speyer und andere Attraktionen. Deshalb ist die Jugendherberge voll.
Schon kurz nach acht geht es los über den Rhein. Diesmal will ich auf der rechten Rheinseite von Speyer nach Karlsruhe radeln. Hier erwische ich tatsächlich einige Kilometer des Rheinradwegs. Storchennester säumen den Weg.
Von Graben-Neudorf aus nehme ich die lange Grabener Allee am Hirschkanal entlang mitten durch den Wald zum Karlsruher Adenauerring. Auf dieser Strecke bin ich schon vor einem Jahr auf Empfehlung von Hannah und Co in anderer Richtung geradelt.
Am Marktplatz treffe ich Patenkind Hannah. Wir schieben und radeln zum Café Wohnzimmer. Es ist elf Uhr, aber schon so warm, dass ich fürs Sitzen im Schatten plädiere.


Storchennest im Rheintal
Storch auf Nest

Schloss Karlsruhe

Schloss Karlsruhe
Vor dem Karlsruher Schloss

Schloss Karlsruhe

Hannah & Chris
Vor dem Café Wohnzimmer

Radweg zwischen Fels und Nagold
Nagoldtal bei Unterreichenbach

Brompton im Monbachtal
Monbachtal

Nagoldtal-Radweg bei Dennjächt
Nagoldtal bei Dennjächt


Calw Nach Pforzheim will ich den Weg nehmen, den ich im Januar 2017 mitten im Winter bei Minustemperaturen geradelt bin. Ich habe extra die damalige GPX-Route in die Naviki-App hochgeladen. So ganz klappt es nicht, aber der Weg ist auch weitgehend beschildert. Er ist sehr schön, Erinnerungen von 2017 aber tauchen nicht auf. Außer, dass es auf die Dauer aufwärts geht und erst in Pforzheim wieder bergab.
Dort kreuzt sich mein Weg mit der Route vom vergangenen Freitag. Auch hier bin ich in der anderen Richtung unterwegs: von der Pforzheimer Innenstadt nach Dillweißenstein, wo wir in der Jugendherberge übernachtet haben.
Ich fahre also das Nagoldtal hinauf. Meine Ausrüstung mit Faltrad und Tasche entspricht genau dem Equipment Anfang des Jahres in Westafrika. Sehr schöne Erinnerungen. Allerdings bin ich nicht mehr so gut trainiert. Zudem ist nicht mein bester Sattel installiert. Ich spüre also meinen Popo und die Muskeln am Oberkörper müssen ein bisschen reaktiviert werden. Faltradfahren braucht mehr starke Arme.
In Calw mache ich eine längere Pause. Ich entscheide mich hier, das Nagoldtal zu verlassen und über die Höhen Richtung Herrenberg zu fahren. Das ist zunächst recht steil. Ich muss das Brompton einige Meter schieben. Bin nach 110 Kilometern nicht mehr so richtig fit. Ich quäle mich also mehr den Berg hinauf. Deshalb beende ich die Etappe dann in Deckenpfronn. Damit ist diese Tour bei 500 Kilometern angelangt und im aktuellen Lebensjahr habe ich es damit auf 12.545 Kilometer gebracht. So unbelievable. Absoluter Spitzenwert. What a year!


Weißbierglas in Deckenpfronn
Etappenende in Deckenpfronn


Fahrradschnellstrecke bei Böblingen Confirmed
Sonntag, 11. Mai 2025: Deckenpfronn - Böblingen - Denkendorf - Esslingen - Zug - Mainz (68 km)

Um halb sieben starte ich, damit ich pünktlich zur Konfirmation in Denkedorf eintreffe. Frühstück gibt es da noch nicht, Lebensmittel hab ich auch nicht mehr im Gepäck.
Ich hoffe auf eine Bäckerei am Wegesrand. Die erste betrete ich nach einer Stunde Fahrt in Böblingen. Da ich mein Rad neben der Bäckerei parke, betrete ich den Ladenraum durch eine Seitentür. Die Verkäuferin vor den bereits gut gefüllten Regalen von 'Sehne Ihr Familienbäcker' schaut mich an wie einen Terroristen, während vor der Haupttür zwei Autofahrer vergeblich der vermeintlichen automatischen Steuerung zuwinken. Erst um acht Uhr wird aufgemacht. Als ich beginne über Willkommenskultur zu philosophieren, würde ich tatsächlich bedient. Will aber nicht mehr, schließlich brauche ich einen Latte Macchiato. Mindestens.
Überraschend führt der Weg nun durch ein wunderschönes Waldstück. So komme ich nach Leinfelden-Echterdingen. Bei der 'Treiber Spezialitäten Bäckerei Konditorei' ist gerade um acht Uhr geöffnet worden, aber die Schlange ist unbarmherzig lang. Ich radle weiter. Und werde schließlich in der Shell-Tankstelle von Leinfelden fündig: Latte Macchiato plus Croissant. Alles bestens.


Sonnenaufgang bei Deckenpfronn
Morgen bei Deckenpfronn


Im Sindelfinger Wald Danach werde ich bis Neuhausen von der Baustelle für die S-Bahn-Verlängerung ab Filderstadt begleitet. 'Stuttgart 21' mit dem neuen Fernbahnhof am Stuttgarter Flughafen lässt grüßen. In Neuhausen wähle ich Weiherbach- und Rotbachtal für den Weg nach Denkendorf. Gestern noch quälte mich erstmals in diesem Jahr der Heuschnupfen kräftig. Hier auf der Höhe kann ich wunderbar Muttertagsblumen pflücken.
In der Klosterkirche von Denkendorf werden Luise und Melina - Nichten von Miri - heute konfirmiert. Die Organistin improvisiert zum Einzug über 'Vida La Vida' von Coldplay. Meine Glückshormone schießen über. Ich tanze auf der vor Blicken geschützten Orgelbühne. Vive la vie - genau das Motto meiner Homepage. Immerhin habe ich heute Geburtstag. Und bekomme einen wunderschönen Konfirmationsgottesdienst geschenkt.
So kann ich die große Feier doppelt genießen. Und werde dabei unverdientermaßen auch reich beschenkt. Am Ende rollen wir hinunter zum Bahnhof von Esslingen. Mit den beiden Falträdern können wir den ICE-Fahrt von Stuttgart nach Mannheim nehmen. Alles klappt ganz ok. Nicht mal die S-Bahn von Mannheim nach Mainz ist mit Rädern oder Menschen überfüllt. Ein sehr schönes Mairadwochenende geht zu Ende.


Konfirmation 2025 in Denkendorf
Konfirmation in Denkendorf


Rheinhessen am Abend Schön anzusehen
Montag, 12. Mai 2025: Mainz - Wackernheim - Heidenfahrt - Mainz (38 km)

Da die Tour noch nicht rund ist - es 'fehlt' immer noch die Lücke zwischen Mainz und Worms, setze ich meine After-Work-Touren fort. Heute mit der Strecke am Humuswerk Essenheim und der amerikanischen Kaserne vorbei nach Wackernheim. Selbst bei Westwind gut zu fahren.
Heute geht sogar ganz hinunter zum Rhein bei Heidenfahrt und von dort auf den ganz romantischen Pfaden direkt am Rhein nach Mombach. Unter der Schiersteiner Weg wartet der Brücke unter der Autobahn weiter auf die Eröffnung. Schön anzusehen ist es schon.


Radweg am Rhein bei Budenheim
Am Rhein bei Budenheim

Kurz vor Mombach
Auf dem Deich kurz vor Mombach

Radwegrampe unter Schiersteiner Brücke
Neue Rampe für Radweg


Blick von der Weisenauer Brücke Schön anzusehen II.
Dienstag, 13. Mai 2025: Mainz - Ginsheim-Gustavsburg - Mainz (37 km)

Heute geht's mit dem Westwind über die Weisenauer Brücke. So komme ich nach Ginsheim und Gustavsburg. Dort ist die Fahrradunterführung der Bahnstrecke nun recht vollendet.
Zurück auf der linken Rheinseite gibt es heute auch eine neue Strecke. Im nördlichen Teil des Zollhafens hat sich die Wegführung geändert. Neue Bauprojekte werden vorangetrieben. Direkt am Ufer gibt es nun schon einen neu angelegten Streifen, der noch nicht frei gegeben ist. Aber ebenfalls schön anzusehen.


Im Zollhafen von Mainz
Neue Uferanlagen im Zollhafen

Fassade im Zollhafen Mainz
Alles Fassade

Am Zollhafen von Mainz
Neue Uferanlagen im Zollhafen


An der Selz zwischen Köngernheim und Friesenheim Tipico
Donnerstag, 15. Mai 2025: Mainz - Nieder-Olm - Worms - Zug - Mainz (70 km) Heute also der Lückenschluss Richtung Süden. Weil ich am Freitag mit dem Zug bis Worms gefahren bin, um die Konfirmation am Sonntag in Denkendorf zu erreichen, steht heute die Strecke von der Höhe des Lerchenbergs hinüber nach Worms an.
Ich habe in den vergangenen Jahren keine wirklich schöne Strecke entdeckt. Deshalb heute ein anderer Versuch. Ich radle zunächst nach Nieder-Olm und von dort auf dem Selztalradweg bis Friesenheim. Hier nutze ich kurz den Bahntrassenradweg am Dalheimer Flutgraben. Über die Felder geht es runter nach Guntersblum ins Rheintal. Von dort führt der Radweg am Fuß der Hügel parallel zur B 9 durch Osthofen nach Worms. In Osthofen gibt es ein Erinnerungseis an ein wespenumtobtes Eisessen mit Carolin, Elias und Helena.
In Worms führt mich meine Route auf einer wunderschönen Allee durch den Albert-Schulte-Park direkt am Hauptbahnhof. Ganz in der Nähe ist noch ein zweites Tipico-Wettbüro. In Erinnerung an meine Tipico-Besuche vor einem Jahr in dem andern Wormser Wettbüro und in Euskirchen, erbitte ich erfolgreich einen Tipico-Kuli. Und sitze bald darauf in der Bahn zurück nach Mainz.


An der Selz zwischen Köngernheim und Friesenheim
Abendsonne an der Selz

Feldweg in Rheinhessen
Rheinhessen

Albert-Schulte-Park in Worms
Albert-Schulte-Park am Hauptbahnhof in Worms


Giant-Bike vor Mohnfeld Zug-Odyssee
Freitag, 16. Mai 2025: Mainz - Zug - Essen (25 km)

Noch sind zweistündige Verspätungen nicht Alltag bei der Deutschen Bahn, aber heute erwischt es nicht mal wieder. Ich habe noch kurzfristig eine Fahrrad-Reservierung für mein Giant-Bike im Euro City aus der Schweiz ergattert. Der kommt schon mit Verspätungen in Mainz an. Dann wird er über die rechte Rheinseite geleitet jenseits von Koblenz. Es stockt vor jedem Bahnhof, angeblich wegen vor uns fahrender anderer Züge.
Am Ende des Wochenendes werde ich auf der anderen Rheinseite sehen, warum: dort sind Trupps unterwegs, die am Gleisbett arbeiten, allerdings wirkt es ein bisschen wie Arbeit in Zeitlupe, obwohl rund 20 Leute an zwei oder drei Punkten zu sehen sind. Sie wirken mehr wie Ameisen auf einer unendlich langen Strecke.


Fahrradaufhängung in schweizer EC
Im Schweizer EuroCity


Bahn-Anzeige: Fast zwei Stunden Verspätung in Köln-Deutz In Köln-Deutz sind dann 115 Minuten Verspätung zusammen gekommen. Ich hätte deshalb auch bis Wuppertal im Zug sitzen bleiben können, aber mein Ticket wär nicht mehr gültig gewesen und in Köln-Deutz lockt die Weiterfahrt am selben Bahnsteig. Kaum bin ich ausgestiegen, verschiebt sich die Abfahrt um ein paar Minuten und dann auch das Gleis. Also muss ich doch mit dem Fahrrad Stufen rauf und runter.
Dann wartet der Zug recht lange auf Passagiere von anderen Zügen. Wieder zusätzliche Verspätung. Am Essener Hauptbahnhof ist der letzte Schnellbus nach Burgaltendorf weg. So brauche ich gar nicht nachzudenken, sondern schwinge mich direkt aufs Rad. Fahre hinunter zur Ruhr und auf der Südseite hinauf nach Burgaltendorf. Gerade als 'Let’s Dance' vorbei ist, treffe ich in meinem Elternhaus ein.


Friedhof Essen-Burgaltendorf
Auf dem Friedhof


Ruhrtalradweg zwischen Essen-Werden und Kettwig Künstlicher Geysir
Samstag, 17. Mai 2025: Essen - Ratingen - Düsseldorf - Monheim (65 km)

Es gibt ein bisschen zu tun. Vor allem Gartenarbeiten an der Kellertreppe und auf dem Friedhof. So bin ich schon vor dem Fahrradfahren körperlich gefordert. Aber es gibt auch guten Kuchen von Gräler.
Gegen 15 Uhr beginnt dann die Fahrradetappe. Mal wieder runter zum Baldeneysee und dann an der Ruhr entlang bis Kettwig. Von dort auf der ehemaligen Bahnstrecke rauf nach Ratingen. Auch diese Strecke bin ich in letzter Zeit gelegentlich gefahren.


Neubauviertel am Düsseldorfer Hauptbahnhof
Am Düsseldorfer Hauptbahnhof

Neubauviertel am Düsseldorfer Hauptbahnhof
Totale


Am Rhein Ich könnte wieder in Ratingen übernachten. Lass mich aber noch hinunter rollen nach Düsseldorf und fahre noch ein paar Kilometer am Rhein bis Monheim. Hier habe ich über HotelSpecials.de ein sehr günstiges Angebot bei einer Hotelkette namens Hey Lou gefunden. Direkt am Rhein. Alles sehr nett, und rundherum boomt Monheim dank geschickter Steuerpolitik, gesteuert durch die Partei Peto. Sp sprudelt auch der künstliche Geysir ganz in der Nähe vor sich hin.


Monheimer Geysir von Thomas Stricker – Kunst im Kreisverkehr
Kunst im Kreisverkehr: Monheimer Geysir von Thomas Stricker


Wupper-Brücke an der Mündung Furioses Finale
Sonntag, 18. Mai 2025: Monheim - Köln-Deutz - Bonn - Koblenz - Bingen - Mainz (236 km)

Schon kurz vor sieben haben sich einige Hotelgäste des Hey Lou von Monheim vor dem Frühstücksrestaurant eingefunden. Im Grunde ist auch alles längst vorbereitet. Aber während sich einzelne Hotelmitarbeiter schon einen Kaffee ziehen, um ihn draußen zur Zigarette zu trinken, müssen wir alle warten, bis es Punkt sieben ist.
Der Frühstücksbereich ist fein säuberlich durch eine provisorische Absperrung getrennt. Nur ein schmaler Durchgang wird eröffnet. Jeder wird erfasst, der zum Frühstück geht. Die dominante Lady an der Sperre gibt allerdings klare Vorgaben. Sie meint - mit Verweis auf das gut gefüllte Haus - die Belegung der vielen Plätze im Frühstücksraum einteilen zu müssen.
So darf niemand einen größeren Tisch in Anspruch nehmen, wenn das die Zahl der eigenen Gruppe nicht hergibt. Heißt bei mir: ich werde verbannt hinter eine Betonsäule auf einen ungemütlichen Stehhocker. Dabei sind neunzig Prozent aller Plätze leer. Insbesondere die schönen Fensterplätze. Auch noch, als ich um halb acht fertig bin mit dem Frühstück. Schade. Ärgerlich.


Rheinradweg in Mondorf
Glück gehabt in Mondorf


Ahrtalmündung bei Sinzig Jetzt also los. Es ist immer noch früh. Schließlich sind es bis nach Hause über 200 Kilometer. Werde ich das noch einmal schaffen? Der Wind steht gut: Nordwind pur. Dabei ist auch der Radweg am Rhein keine Strecke, auf der man einfach so dahin rollen kann. Es geht mal Zickzack, mal muss man Bahn oder Fluss überqueren, Baustellen, Umleitungen, not easy.
Um 11:15 Uhr beginnt der Gottesdienst in Sankt Josef in Bonn-Beuel. Das Timing klappt. Ich bin genau zum Einzug dort. Leider nicht die erwarteten Freunde. Es ist ziemlich leer in der großen Kirche. Der Priester predigt nicht selbst, sondern ein Paar präsentiert eine Dialogpredigt, die gut vorbereitet ist.
An der Ahr bin ich im letzten Jahr am Hochwasser des Rheins gescheitert. Heute kann ich feststellen: ich hätte nur ein paar Meter weiter durchhalten müssen. Egal. Stundung treibt mich der Nordwind den Rhein hinauf.
In Bingen bin ich hin und her gerissen, ob ich den Zug nehmen soll oder noch nach Hause radeln soll. Über 200 Kilometer stecken schon in meinen Knochen auf meinem Giant-Bike. Mit Miri verabrede ich mich telefonisch für ein Meeting in Heidenfahrt. Ich schaffe es in der geschätzten Stunde, aber Miri muss kurzfristig absagen. Ich genieße trotzdem ein alkoholfreies Hefeweizen. Dann geht’s den Berg hinauf nach Gonsenheim. Am Ende des Tages sind es unglaubliche 236 km. Furioses Finale einer Tour.


Loreley
Immer wieder: Loreley

Radlerschatten am Abend
Am Abend

Burg Pfalzgrafenstein: Pfalz bei Kaub am Abend
Immer wieder: Pfalz bei Kaub alias Burg Pfalzgrafenstein,


Route Essen - Rottenburg



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

Etappen Essen - Rottenburg (1.-18.5.2025)

Details mit Geschwindigkeiten etc. als Excel-Tabelle Excel-Logo

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 1.5.2025 Denkendorf Wendlingen - Tübingen Rottenburg 60
2. 2.5.2025 Pforzheim Vaihingen/Enz - Bietigheim-Bissingen Besigheim 65
3. 3.5.2025 Besigheim Benningen - Stuttgart - U-Bahn - Nellingen Denkendorf 58
4. 4.5.2025 Mainz Bingen Mainz 59
5. 5.5.2025 Mainz
6. 6.5.2025 Mainz Nieder-Olm - Udenheim - Nieder-Olm - Zug Mainz 35
7. 7.5.2025 Mainz
8. 8.5.2025 Mainz Wiesbaden Mainz 33
9. 9.5.2025 Mainz Zug - Worms - Ludwigshafen Speyer 64
10. 10.5.2025 Speyer Karlsruhe - Pforzheim - Calw Deckenpfronn 126
11. 11.5.2025 Deckenpfronn Böblingen - Denkendorf - Esslingen - Zug Mainz 68
12. 12.5.2025 Mainz Wackernheim - Heidenfahrt Mainz 38
13. 13.5.2025 Mainz Ginsheim-Gustavsburg Mainz 37
14. 14.5.2025 Mainz
15. 15.5.2025 Mainz Nieder-Olm - Worms - Zug Mainz 70
16. 16.5.2025 Mainz Zug Essen 25
17. 17.5.2025 Essen Ratingen - Düsseldorf Monheim 65
18. 18.5.2025 Monheim Köln-Deutz - Bonn - Koblenz - Bingen Mainz 236
Summe 1039

Zwei Jungs beim Eisessen
Eisberge in Vaihingen an der Enz


Anschluss Tour 135: Bremen - Verdun (3297 km) Mai-Juli 2025

Anschluss Tour 133: Ingolstadt - Esslingen (262 km) April 2025

Anschluss Tour 131: Stuttgart - Meran - München (1043 km) Okt./Nov. 2024

Anschluss Tour 130: Saint-Nazaire - Speyer (2155 km) Sept./Okt. 2024

Anschluss Tour 127: Extensions Saarschleife - Wasserkuppe (3619 km) Mai-Juli 2024

Anschluss Tour 126: Saarschleife - Wasserkuppe (3047 km) Feb.-Mai 2024

Anschluss Tour 122: Heidelberg - Donaueschingen (248 km) Juli 2023

Anschluss Tour 120: Appelbach - Mainz - Aar (440 km) Mai 2023

Anschluss Tour 119: Stuttgart - Neckarsulm (313 km) April/Mai 2023

Anschluss Tour 118: Mainz - Idar-Oberstein (292 km) April 2023

Anschluss Tour 113: Alsenborn - Heidelberg (356 km) Juli 2022

Anschluss Tour 112: Essen - Sieg - Worms (716 km) Dez. 2021/Juli 2022

Anschluss Tour 111: Mainz - Kaiserslautern - Mainz (253 km) Juni 2022

Anschluss Tour 105: Marktredwitz - Mainz (599 km) Aug. 2020

Anschluss Tour 94: Esslingen - Friedrichshafen (253 km) Mai 2018

Anschluss Tour 93: Mainz - Bad Hersfeld - Fulda (334 km) April/Mai 2018

Anschluss Tour 89: Duisburg - Ostende - Saar (772 km) Okt. 2017

Anschluss Tour 87: Mainz - Münster (400 km) Juni 2017

Anschluss Tour 83: Mainz - Denkendorf (341 km) Jan. 2017

Anschluss Tour 79: Westerwald - Hunsrück (383 km) Juni 2016

Anschluss Tour 78: Mainz - Jagst - Kocher (528 km) Mai 2016

Anschluss Tour 76: Genfer See - Stuttgart (792 km) März 2016

Anschluss Tour 74: Rheinhessen - Donnersberg (300 km) Aug./Sept. 2015

Anschluss Tour 72: Mainz - Emmerich (416 km) Mai 2015

Anschluss Tour 69: Mainz - Plettenberg (444 km) Juni 2014

Anschluss Tour 66: Bamberg - Neckarelz (856 km) Sept./Okt. 2013

Anschluss Tour 64: Essen - Borkum (980 km) April/Mai 2013

Anschluss Tour 60: Mainz - Brocken (455 km) April 2012

Anschluss Tour 56: Dillenburg - Idstein (423 km) Juni 2011

Anschluss Tour 55: Mainz - Wissembourg (361 km) April 2011

Anschluss Tour 25: Nordsee: Brest - End to End - Mainz (4455 km) Aug./Sept. 2004

Anschluss Tour 24: Mittelrhein und Nebenflüsse (795 km) März/April 2004

Anschluss Tour 14: Mainz - Nordkap - Lofoten (4144 km) Juni/Juli 2001

Anschluss Tour 10: Mainz - Vilnius (2070 km) Aug. 2000

Anschluss Tour 9: Mainz - Dresden (675 km) Juni 2000

Anschluss Tour 7: Mainz - Ravensburg (370 km) April 1999

Anschluss Tour 6: Mainz - Strasbourg (428 km) Sept. 1998

Anschluss Tour 4: Bonn - Luxembourg (295 km) April 1987

Anschluss Tour 3: Essen - Zagreb (1680 km) März/April 1983

Anschluss Tour 2: Düsseldorf - Rom (1719 km) Sept. 1982

Anschluss Tour 1: Essen - Trier (422 km) Okt. 1981


Nächste Tour: Bremen - Verdun (3297 km) Mai-Juli 2025

Vorherige Tour: Ingolstadt - Esslingen (262 km) April 2025


Home: Touren Weißer vertikaler Strich Bikes Weißer vertikaler Strich Facebook-Logo Weißer vertikaler Strich YouTube-Logo Weißer vertikaler Strich Instagram-Logo Weißer vertikaler Strich Karte Weißer vertikaler Strich Suche & Kontakt

Tourbild
Negev 2017
Chris Tourbild
Kuba 2018
on the Tourbild
Uganda 2019
Bike Tourbild
Saudi-Arabien 2020
© Copyright 2000-2025 Christoph Gocke. Alle Rechte vorbehalten.