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VG WORTTour 135: Bremen - Verdun (3297 km)


Bremer Stadtmusikanten mit Radler
Bremen

Bike-Blog & Routen-Karte & Etappen-Übersicht

Tour 135: Bremen - Verdun (23.5.-19.7.2025) 3297 km
Mittsommer-Sonnenradeln: Brompton und Prompten

Rund um die Sonnenwende und mitten durch den Mittsommer der Tausend-Jahr-Feier von Nienburg eine zweimonatige Sammeltour zwischen Bremen-Hannover im Nordosten und Verdun-Toul im Südosten. Gefahren auf allerlei Rädern, auch einem Mietrad in Bremen. Denn das gute alte blaue Brompton hat nach knapp 10.000 Touren-Kilometern kurz vor Bremen einen Achsenbruch. So kaufen wir zwei neue Brommis, die auch gleich eingesetzt werden. Das weiße Brommi Eden wird dabei auf 325 Kilometern von Wattenscheid nach Mainz überführt - und damit auch die Verbindung zwischen dem NO und dem SW der Tour geschaffen. Auf den letzten Metern. Unterdessen hält die Künstliche Intelligenz auch Einzug in die Tourenplanung. Es heißt also jetzt: Brompton und Prompten!

Blumen am Feldrand Im Bogen um den Jakobsberg
Freitag, 23. Mai 2025: Mainz - Ingelheim - Bad Kreuznach (49 km)

After-Work-Radeln. Vom Lerchenberg gibt es verschiedene Optionen, nach Bad Kreuznach zu kommen. Alle haben Vor- und Nachteile. Heute nehme ich die einfachste. An der Kompostieranlage vorbei nach Wackernheim, von dort runter nach Ingelheim und dann im Bogen um den Jakobsberg, auf dem diese Tour einst enden wird. Doch noch habe ich keine Ahnung, wohin mich die nächsten Wochen bringen werden und ob das alles eine Tour ergibt, oder nur eine Fortsetzung der Tour der ersten Maitage ist.
Heute bringen die Ausläufer des Jakobsbergs bei Ockenheim nur ein paar Höhenmeter. Macht aber nichts. Störend ist da eher die Landstraße ohne Randstreifen nach Gensingen. In Gensingen verfahre ich mich traditionell. Die Folge diesmal: Es geht auf der rechten Nahe-Seite weiter. Geht auch.
So komme ich in den Bereich der Autobahn-Ausfahrt bei Bad Kreuznach. Google Maps prophezeit, dass man dort nicht durchkommt. Stimmt aber nicht. Die für Räder verbotene 'Kraftfahrstraße' endet, bevor der Feldweg auf die Hauptstraße geführt wird.
Traditionelles Eis am Kornmarkt bei Vannini. Ein bisschen Stärkung tut gut, denn es geht ja noch kräftig bergauf zur Jugendherberge von Bad Kreuznach. Ich probiere einen neuen Weg, etwas östlich von dem direkten Weg aus dem Nahetal. Die Höhenmeter sind natürlich die gleichen. Wie sich herausstellt, im Grunde auch die Steigung. Gegen Ende geht es geschätzte 15 Prozent bergauf.


Blick über Bad Kreuznach
In der Nähe der Jugendherberge von Bad Kreuznach


Im Tal der Moosalbe Rätselhafter Radweg
Samstag, 24. Mai 2025: Bad Kreuznach - Alsenz - Kaiserslautern - Pirmasens - Grenze D/F - Bitche (144 km)

Vom hohen Berg aus gibt es verschiedene Varianten nach Kaiserslautern und Pirmasens zu kommen. Auch heute entscheide ich mich wieder für die flachste Variante: das Alsenzzal. In den vergangenen Jahren bin ich schon das ein oder andere Mal hier rauf oder runtergeradelt. Trotzdem bin ich jedes Mal überrascht, dass der Weg doch nicht ganz so einfach und geradlinig im Tal verläuft. Oft hat man die Wahl zwischen Radweg und Straße. So probiere ich heute die ein oder andere neue Variante aus . Es geht nicht so flüssig dahin wie gedacht. Wie immer.
Bei Winnweiler verlasse ich das Alsenztal. Diesmal also kein Abstecher zur Quelle: Alsenborn. Auf der Höhe vereinigt sich der Weg mit dem Barbarossa-Radweg. So radle ich wie gewohnt nach Kaiserslautern rein.
Ich lasse mich von den Schildern zur Gartenschau führen, verführen. Die ist schon ein paar Jahre alt. Weil ich von dort direkt in das Tal Richtung Pirmasens wechsle, umgehe ich fast die gesamte Stadtmitte. Dabei wollte ich doch dort eine Pause machen. Die muss ein bisschen warten.
Das Tal hat keinen Radweg, aber eine Straße. Deshalb mag Google Maps einen nicht so recht hier lang radeln lassen. Aber man fährt eigentlich ganz gut. Am Ende hat der größte Teil eben doch einen Radweg.


Pirmasens-Bitche-Radweg
Deutsche Schilder: Pirmasens-Bitche-Radweg

Felsen im Trualbe-Tal
Trualbe-Tal

Schmugglerweg Walschbronn: Deutsch-Französische Grenze
Deutsch-Französische Grenze: Schmugglerweg Walschbronn


Schmugglerweg Walschbronn Ich bin schon ein bisschen geschafft, als ich in Pirmasens ankomme. Es ziehen dunkle Wolken auf. Aber jetzt kommt die eigentliche Attraktion des Tages, derentwegen ich die ganze Tour überhaupt so in Angriff genommen habe. Ich hatte schon im letzten Jahr einen Radweg von Pirmasens nach Bitsch/Bitche in den Vogesen entdeckt. Jetzt bin ich gespannt, wie er vor Ort aussieht.
Im Grunde ist es lange Zeit sehr enttäuschend. Denn der Radweg wird einfach so durch die Gegend geführt, rauf und runter, wie die Geographie rund um Pirmasens halt so ist, aber man kann keine Idee dahinter entdecken. Die Beschilderung ist sehr gut. Es gibt ein eigenes Logo. Aber der Spirit kommt nicht rüber. Warum gerade Pirmasens? Warum gerade Bitsch alias Bitche?
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich einer sinnvollen Linie folge. Erst kurz vor der französischen Grenze gibt es für mich die ersten Aha-Erlebnisse. Roter Sandstein erhebt sich in interessanten Formationen rechts vom Weg und ragt zum Teil auch weit über die Strecke. Sehr pittoresk.
Und dann stehe ich plötzlich an der Grenze. Markiert durch ein kleines Holzhäuschen, das an frühere Grenzkontrollen erinnern soll. Der Namen 'Schmugglerweg Walschbronn' gibt dem Ganzen zusätzlich Esprit.
Nach Überquerung der Grenze ist mal wieder ein anderes Gefühl da. Obwohl es die gleiche Landschaft ist, bin ich in einem anderen Land. Eine ganze Weile hatte ich schon auf den letzten Kilometern in Deutschland nach einer Unterkunft Ausschau gehalten. Zum Glück habe ich durchgehalten. Denn jetzt ist es auch flach. Der Radweg verläuft im Hornbachtal (La Horn). Ich bleibe angesichts von leichtem Regen und etwas düsterer Stimmung auf der kleinen Landstraße, sehe den Radweg am Rand des Tals. Es soll einfach zum Ziel gehen.
Und das hat eine weitere Überraschung: Bitche wird überragt von einem großen Felsplateau, auf dem man eine Kirche erkennen kann. Dieses Plateau diente Jahrhunderte als Festung. Ein bizarrer Anblick. Der Ort legt sich fast rund um den Felsen. Und das Einzelzimmer ist vor Ort 16 Euro billiger als online.


Bitche: Auffahrt zum Plateau
Auffahrt zum Plateau

Festung Bitche auf dem Plateau
Festung Bitche


Pirmasens-Bitche-Radweg in Frankreich Eine Tagesetappe von Frankreich entfernt leben
Sonntag, 25. Mai 2025: Bitche - Grenze F/D - Zweibrücken - Homburg - Bad Kreuznach - Mainz (193 km)

Zurück nach Deutschland. Nach zwanzig Kilometern halte ich mehr zufällig an einer kleinen Raststation und stelle fest: Hier ist bereits die Grenze. Am Morgen habe ich zunächst geschlafen, den Regen abgewartet, bin auf das Plateau, soweit das am frühen Morgen schon zugänglich war.
Wieder der Landeswechsel. Samt Wechsel der Radschilder-Ästhetik. Später auch zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz. Erst mal geht bs Bei Zweibrücken kurz an der Autobahn entlang, bevor ich in Einöd den Glan-Blies-Radweg erreiche.
Kurz vor zwölf bin ich in Homburg/Saar, das - wie ich aus dem Vorjahr weiß - nicht an der Saar liegt aber so heißt. Hierhin habe ich von Mainz aus im vergangenen Jahr meine längste Tagesetappe ever von 303 Kilometern zurückgelegt: hin und zurück an einem Tag.
Entsprechend sind es jetzt noch etwa 150 Kilometer nach Hause. Erst tue ich mich etwas schwer, die gewaltige Strecke noch einmal komplett in Angriff zu nehmen. An der Nahe erwartet mich der Anstieg am Weingut Hermannsberg.


Pirmasens-Bitche-Radweg: Schilder in Frankreich
Pirmasens-Bitche-Radweg in Frankreich

Glan: Motschweiher
Glan-Radweg: Motschweiher

Selfie auf dem Glan-Blies-Radweg
Glan-Blies-Radweg


Im Glantal bei Odernheim Zwischen Bad Münster und Bad Kreuznach überlege ich für den Rest den Zug zu nehmen. Aber gerade jetzt profitiere ich von dem Südwestwind besonders stark. Also nehme ich die direkte Strecke von Bad Kreuznach nach Mainz - ähnlich wie am Freitag.
Wieder verfahre ich mich bei und in Gensingen. Dann bleibe ich mehr auf der Landstraße als am Freitag. Ab Ingelheim bin ich auf neuen Abschnitten des Pendler-Radwegs unterwegs, der mich vor ein paar Tagen bei Bingen überrascht hat. Hier sind auch längere Strecken auf bestehenden Radwegen mit dem Pendler-Logo versehen. Es gibt sogar eine Beschilderung zusätzlich zu den bestehenden Radweg-Schildern mit einem eigenen Logo. Wirklich neu scheint mir die Führung durch Heidesheim zu sein.
Früher als letzte Woche und früher als bei meiner Rekordfahrt vor einem Jahr bin ich zurück zu Hause. Und freue mich über die Erkenntnis, dass unsere schöne Wohnung gerade mal eine Tagesetappe von Frankreich, von den Vogesen, von Bitche entfernt ist.


Nahetal bei Bad Münster am Stein
Im Nahetal

Schild Pendlerroute: Mainz, Budenheim
Pendler-Route


Römerquelle in Mainz-Finthen Die Entdeckung der Wendelinuskapellen
Montagtag, 26. Mai 2025: Mainz - Budenheim - Mainz (26 km)

Wie nun weiter mit meinen Radtouren? Mit dieser Radtour? Bis fast zum Ende dieser Tour schreibe ich die Pforzheim-Rottenburg-Tour einfach fort. Erst ganz am Ende teile ich die Tour auf. Hier und heute sehe ich noch einigen Brückentagswochenenden entgegen. Deshalb soll es weiter gehen. An allen normalen Wochentagen arbeite ich. Wie soll ich all diese Wochen überbrücken?
Im vergangenen Jahr habe ich für solche Phasen eine Grundregel aufgestellt: Alltagstouren kommen in die Wertung, wenn sie über Mainz hinausgehen. Meist lief es dann auf die andere Rheinseite mit Wiesbaden, Ginsheim-Gustavsburg hinaus. Um den Aufwand zu minimieren, schaue ich mir heute die Stadtgrenzen von Mainz an.
Dabei entdecke ich: Die beiden Wendelinuskapellen von 1776 und 1866 im Lennebergwald von Gonsenheim stehen direkt an der Stadtgrenze auf Budenheimer Gebiet. Nehme ich die, um auch heute eine kleine Etappe zu fahren. Aber nicht auf direktem Weg sondern an der versteckten Römerquelle in Finthen vorbei und mit ein bisschen Zickzack durch ein Villenviertel von Gonsenheim.


Villa in Mainz-Gonsenheim
Villa in Gonsenheim


1905: Mainzer Fußballfankultur auf Beton Kreuz und quer
Dienstag, 27. Mai 2025: Mainz - Budenheim - Mainz (25 km)

Wieder Budenheim. Aber wieder eine andere Strecke. Diesmal über Finthen, Schloss Waldhausen, Turm Mainz in Budenheim und dann noch ein bisschen auf den Jogging-Strecken im Gonsenheimer Wald.
Zuletzt noch eine Kreuz-und-querfahrt durch die Neubauten rund um unsere Wohnung auf dem ehemaligen Kasernengelände der Lee Barracks.


Waldkapelle von 1866 - Budenheim
Wendelinuskapelle von 1866


Rad mit Radpicto im Zug Tippi toppi
Mittwoch, 28. Mai 2025: Mainz - Zug - Homburg/Saar - Saarbrücken (47 km)

Ich bin zwar früh unterwegs, aber nicht früh genug: auf halber Strecke zur Arbeit ereilt mich kräftiger Regen. Zum Glück direkt an einer Straßenbahnhaltestelle. Obwohl zu dieser Uhrzeit noch gar keine Fahrräder in Bus oder Straßenbahn zugelassen sind, nimmt nicht der Fahrer trotzdem mit.
Auf der Fahrt hinunter zum Hauptbahnhof rolle ich nach getaner Arbeit mit dem Westwind doppelt gut dahin. Aus dem Zug heraus beobachte ich dann wieder den ein oder anderen Schauer. Erstaunlicherweise ist der Zug vor dem langen Feiertagswochenende tatsächlich wie angekündigt recht leer. Also kein Problem mit dem Fahrradtransport.


Regenbogen über Homburg/Saar
Regenbogen zur Begrüßung in Homburg


Kaiserstraße Richtung St. Ingbert Rund um den Homburger Hauptbahnhof schauert es noch ein bisschen. Die Sonne ist genauso präsent. Folge: ein riesiger Regenbogen. Gegenüber vom Bahnhof ist eine schicke türkische Bäckerei. Hier schlage ich noch ein bisschen vor dem Feiertag zu und stärke mich für die rund 30 Kilometer bis Saarbrücken.
Ich fahre noch in die Homburger City hinein für den nahtlosen Anschluss an die Tour vom letzten Wochenende. Doch hier ist gerade das Finale vom Homburger Firmenlauf. Ich irre zwischen Zuschauenden, Laufenden und Absperrungen hindurch. Dann bin ich auf der Landstraße. Mit einem dicken Randstreifen, der fast durchgehend bis Sankt Ingbert führt.
Die Schrottimmobilie, die mein Kumpel Raghid sich gekauft hat, ist innerhalb von ein, zwei Jahren verwandelt worden in ein tippi toppi Haus. Ich staune. Es sieht aus wie ein Neubau. Raghid allerdings ist nicht in der Nähe. So radel ich weiter nach Saarbrücken. Die altbekannte Strecke, die ich noch vor zwei Jahren geradelt bin. Noch altbekannter das Hotel B&B am Hauptbahnhof von Saarbrücken.


Gören- und Lausbuben-Brunnen in St. Ingbert
St. Ingebert: Gören- und Lausbuben-Brunnen

Saarbrücken: B&B-Hotel
In Saarbrücken


Völklingen: Saarstahl LD Stahlwerk an der Saar Zeder des Libanon
Donnerstag, Christi Himmelfahrt, 29. Mai 2025: Saarbrücken - Dillingen - Metz - Pont-a-Mousson - Woinville (166 km)

Blick auf die Gleise am Morgen. Frühstück auf dem Zimmer. Punkt Acht Abmarsch.
Ich entscheide mich für die etwas längere Strecke mit weniger Höhenmetern: an der Saar entlang bis Dillingen und von dort mehr oder weniger in gerader Linie nach Metz.
Der Fahrradweg wird gar nicht so sehr dominiert von der daneben liegenden Schnellstraße, wie ich es in Erinnerung habe. Ein paar Kilometer vor Dillingen ist die Strecke eigentlich wegen Restaurierung auf 21 Kilometern Radweg-Länge, immerhin eine Deutschland-Route, gesperrt. Aber die Erneuerungsarbeiten sind praktisch fertig. Ich radle auf einer neuen Asphaltbahn wunderbar bis Dillingen.
Dort geht’s ab von der Saar und nach ein paar Kilometern bin ich schon in Frankreich. Pause in Bouzonville im Hof eines Altersheims mit Kirche. Dann geht’s gradlinig auf der D3 fast bis Metz hinein. Ich stehe in Fernkontakt mit Miri, die nun im Zug unterwegs ist. Via Saarbrücken, Metz. Leider startet ihr Zug in Metz erst mit fast einer Stunde Verspätung.


Gesperrter Saar-Radweg bei Wallerfangen
Saar-Radweg bei Wallerfangen

Radler an deutsch-französischem Grenzübergang bei Guerstling
Bei Guerstling

Wandmalerei in Bouzonville
Bouzonville: Wand-Café

Eclairs
Bonjour la France!

Moselradweg bei Metz
In Metz

Moselradweg bei Ars-sur-Moselle
Bei Ars-sur-Moselle


Miri cycling en France Ich bin schon dabei, an der Mosel aufwärts bis Pont-à-Mousson zu fahren. Durch ihre Verspätung bin ich auch vor ihr am Bahnhof. Während der Fahrt an der Mosel ist auch die Sonne rausgekommen. Es ist jetzt angenehm warm. Auf der Moselstrecke ist auch ein bisschen was los. Auch Skater sind dabei. Die Radlerbrücke direkt neben der Autobrücke bei Pagny-sur-Moselle ist fertig geworden.
Miri kommt happy aus dem Zug. Es ist kurz vor fünf. Es sind noch gut zwei Stunden Fahrt bis zu unserem Quartier am Lac de Madine. Zuerst aber müssen wir aus dem Moseltal herausstrampeln. Das zieht sich. Dann erblicken wir den Mont Sec von der gleichen Strecke aus, aus der wir auch vor knapp zwei Jahren von Nancy aus hier auf die Höhen gekommen sind.
Für die Fahrt hinauf reicht meine Energie nicht mehr. Es geht nach Woinville. Dort haben wir ein lieblich ausgestaltetes Quartier in der Domäne de Pomone entdeckt. Ein schöner Park ist direkt am Haus mit allerlei Baumarten, auch einer Zeder des Libanon.


Chris cycling en France
Auf dem Plateau

Le Domaine de Pomone in Woinville
Unser Quartier in Woinville: Le Domaine de Pomone

Le Domaine de Pomone in Woinville: Innenansicht
Blick hinaus

Le Domaine de Pomone in Woinville: Fahrrad im Innenhof
Le vélo

Le Domaine de Pomone: Zufahrt
J'arrive

Lac de Madine
Traumziel Lac de Madine


D 908: Fahrt Richtung Gironville-sous-les-Côtes Mosa et Mosella
Freitag, 30. Mai 2025: Woinville - Commery - Pagny-sur-Meuse - Toul - Woinville (104 km)

Um halb neun gibt es umgeben vom Laura-Ashley-Stil des Hauses ein Frühstück. Wir sind die einzigen Gäste. Bekommen auch noch die beiden anderen Gästezimmer und weitere Bereiche des Wohnhauses gezeigt. Alles sehr stilsicher von der Dame des Hauses eingerichtet in langjähriger Arbeit.
Miri war vorher schon zum Sonnenaufgang auf dem Mont Sec als auch im Lac de Madine schwimmen. Ich dagegen werde heute radeln. Es geht nach Commercy zur Heimat der Madeleines. Dort haben wir bei unserer Meuse-Maas-Tour 2018 schon im Madeleine-Hotel übernachtet. Ich steuere den edlen 'La Boîte à Madeleines' an. Ein Velodrom entdecke ich auch noch.
Nun geht’s kurz an Canal de la Meuse und Meuse aufwärts, genauer gesagt selten direkt an einem von beiden. In Pagny-sur-Meuse (gestern noch in Pagny-sur-Moselle...), wo ich vor zwei Jahren parallel zur Kanalverbindung zwischen Mosa und Mosella vom einen zum anderen Fluss geradelt bin, sehe ich auch diesmal nicht mehr vom Kanal als damals, auch keinen Tunnel. Gibt es einen?


Canal de l'Est: Branche nord bei Euville
Canal de l'Est bei Euville

Kreuzgang Saint-Gengoult in Toul
Saint-Gengoult in Toul

Mairie de Toul von hinten
Rathaus von Toul


Google-Maps-Route In Toul bin ich wieder an der Kathedrale und gucke diesmal auch die andere gotische Kirche, Saint-Gengoult, samt Kreuzgang an.
Inzwischen ist es richtig heiß. Ich suche schon seit längerem wenn möglich Schatten auf, aber es ist noch keine extreme Sommerhitze. So um die 26 Grad sind vorhergesagt. Und es gibt ein bisschen Wind, der in der zweiten Tageshälfte auch eher im Rücken steckt.
Nun also von der Mosel in Toul an der D904 hinauf auf das Plateau zwischen Mosa und Mosella. Der Aufstieg ist im Gegensatz zu gestern Abend kaum merklich ansteigend. Obwohl ich letztlich auf die gleiche Höhe muss.
Als ich also wieder den Mont Sec sehe, führt mich der Fahrradmodus von Google eine mir bisher unbekannte Strecke zum See. Zunächst ist die Strecke sehr schön und sehr gut. Dann aber führt sie in den Wald und schließlich durch hohes Gras. Es geht nicht schnell, aber immerhin komme ich auf diesem Weg zum Seeufer.
Bei dem guten Wetter ist jede Menge los, sowohl am Ufer als auch auf dem See. Ich genehmige mir noch ein Eis, bevor ich Miri am Rande unseres ehemaligen Übernachtungsplatz treffe. Leider geht’s ihr nicht so gut. Sie kann nicht mal mehr mit ins Seewasser springen, das mich sehr erfrischt. Ihr ist übel. Mühsam kämpft sie sich zurück in unser Quartier, wo sie sich sofort hinlegt.


D 119 bei Woinville
Umgebung von Woinville


Maas-Radweg bei Tilly-sur-Meuse Ohne Rücksicht auf Topographie
Samstag, 31. Mai 2025: Woinville - St. Mihiel - Verdun - Lac de Madine - Woinville (111 km)

Miri geht es besser. Aber sie erklimmt nicht zum Sonnenaufgang den Mont Sec und bleibt den Tag über in unserem schönen Quartier. Ich radle heut eine Runde in den Norden. Es geht ein bisschen bergauf und dann hinunter nach Saint Mihiel. Also bin ich wieder im Meusetal.
Der Radweg nach Norden führt im Tal lange auf der Landstraße. Ich habe ein bisschen Rückenwind. Es mag wärmer sein als gestern aber es ist bedeckt. Regen und Gewitter sollen möglich sein. Eine Bahnstrecke ist inzwischen auf einem längeren Streckenabschnitt zu einem Radweg umgestaltet worden. Die letzten zwei, drei Kilometer sind noch nicht einmal freigegeben, lassen sich aber wunderbar befahren.
Zuletzt macht die Radwegführung noch einen Schlenker hinunter ins Flusstal und geht als nicht asphaltierter Uferweg fast bis an die Stadt hinein. Verdun. Ich ahne kaum, dass das der westlichste Punkt dieser Tour bleiben und so zum Namensgeber werden wird.
Mit der Meuse geht es durch die Festungsmauer als Tunnel. Auch in der Stadt verläuft der Radweg tief unterhalb der Keimmauer. Erst am großen Kriegsdenkmal kommt man wieder auf Straßenniveau. Pause. Leckere Quiche. Leckerer Flan.


Neuer Bahntrassen-Radweg an der Maas bei Dugny-sur-Meuse
Neuer Maas-Bahntrassen-Radweg

Verdun an der Meuse
Verdun


D 331: Tranchée de Calonne Nun also über die Höhen zurück. Ein langer, langer Anstieg aus der Stadt heraus, aus dem Maastal hinauf, dann bin ich auf der D331. Obwohl eine Departement-Straße, ist sie quasi nur einspurig: keine Markierung und ganz wenig Verkehr.
Die Sonne ist wieder da und so bin ich froh über den Schatten, den die Bäume werfen. Es geht auf und ab, aber das ist nicht allzu mühsam. Die Straße ist als 'Tranchée de Calonne' gekennzeichnet. Finanzminister Calonne ließ sie gegen den Widerstand umliegender Ortschaften und ohne Rücksicht auf Topographie zu seinem Schloss bauen. Im Ersten Weltkrieg war die Tranchée sehr umkämpft. Überall sind Erinnerungen an Kriegsereignisse markiert mitten im riesigen Wald.
Dann geht es aus dem Hochplateau wieder runter und kurz vor unserem See kann ich am großen Supermarkt halten. Ein großer düsterer Supermarkt, in dem ich schon häufiger war. Heimatgefühle. Am schönsten ist es in dem eisgekühlten Frischeraum.
Von Miri ist immer noch nichts zu hören, beziehungsweise zu lesen. So nehme ich mein Bad an gleicher Stelle wie gestern im See. Trotz des wechselnden Wetter sind mehr Leute da als gestern. Und das Bad tut genauso gut nach den vielen Stunden auf dem Rad. Zu guter Letzt wähle ich die östliche Seeseite als etwas längeren Weg zurück zu unserer Domaine.


Bank unter Baum am Lac de Madine
Lac de Madine

Le Domaine de Pomone in Woinville
Abschied von Le Domaine de Pomone in Woinville


Fahrt Richtung Metz Halbwegs fit
Sonntag, 1. Juni 2025: Woinville - Pagny-sur-Moselle - Zug - Metz - Dillingen - Saarbrücken - Zug - Mainz (137 km)

Miri ist wieder fit. Zumindest so fit, dass wir gemeinsam bis Pagny-sur-Moselle radeln können. Dort geht's in den Zug. Umstieg in Metz.
Der ausnahmsweise durchgehend bis Saarbrücken - ohne Umstieg in Forbach - gehende Zug ist sehr klein ausgefallen. Und voll. Fahrräder passen eigentlich nicht hinein. Mit uns ist ein weiteres Paar aus Deutschland auf dem Bahnsteig, um am Sonntagmittag nach dem langen Wochenende heim zu fahren. Die beiden bestehen zum Glück nicht auf einer Mitfahrt. Miri quetscht sind hinein. Ich erkläre dem Schaffner, dass sie halb krank ist. So rollen sie davon.


Radler an der französischen Mosel
Christophe

Im Wald bei Seicheprey
Bei Seicheprey

Räder im Zug nach Metz
Im Zug nach Metz


Saar bei Saarlouis Für mich bleiben rund 90 zusätzliche Kilometer zurück nach Saarbrücken. Gut für die Bilanz beim Stadtradeln Mainz, für das jeder Kilometer zwischen dem 24. Mai und 13. Juni zählt - auch im Ausland. Da ich auf der gleichen Strecke wie am Donnerstag fahre, bin ich nicht nahe genug an der Bahnstrecke, um an einen späteren Umstieg zu denken. Aber es läuft gut. Rückenwind hilft auch. Obwohl ich die Strecke noch vor drei Tagen geradelt bin, verfahre ich mich an einer Stelle.
Mein Zug in Saarbrücken ist angesichts des auslaufenden langen Wochenendes erstaunlich leer. Keine Konkurrenz im Fahrradabteil. Nur in Mainz, wo der Zug endet, werde ich unangenehm überrascht. Ich lasse andere vor beim Ausstieg. Doch schon bei Ankunft wird das Licht einfach ausgeschaltet. So muss ich im Dunklen sehen, ob ich alles dabei habe. Das dauert. Darüber mosert die Schaffnerin, die das Licht persönlich gelöscht hat. Damit die Leute schneller aussteigen. Willkommenskultur der Bahn.


Saarufer in Saarbrücken
Saarbrücken

Fahrrad allein im Zug
Leeres Fahrradabteil am Sonntag


Neuer Radweg an der Erich-Dombrowski-Straße in Mainz Unser Wohnort
Montag, 2. Juni 2025: Mainz - Wackernheim - Mainz (34 km)

Heutige Entdeckungen bei einer weiteren Über-die-Stadtgrenze-von-Mainz-Tour: Ein neuer Radweg an der Verlängerung der Erich-Dombrowski-Straße bei den 'ZDF Studios'. Der ist noch nicht frei gegeben, aber schon wunderbar befahrbar.
Auf der Rückfahrt von Wackernheim fahre ist erstmals die Bögen an der Autobahn aus und entdecke Häuser an der Elsa-Brandström-Straße, die direkt gegenüber vom riesigen Parkhaus liegen. Die Eingänge sind düster, einige Wohnungen scheinen leer zu stehen. Auch ein Teil von unserm Wohnort.


Zwischen Finthen und Gonsenheim an der Autobahn
Bogen an der Autobahn zwischen Finthen und Gonsenheim


Gartenwiese bei Großwinternheim Pistenroute
Dienstag, 3. Juni 2025: Mainz - Nieder-Olm - Ingelheim - Budenheim - Mainz (51 km)

Heute mal eine 'richtige' After-Work-Etappe: den unteren Teil des Selztalradwegs. Also wieder mal nach Nieder-Olm und dann über den wunderschönen Radweg flussabwärts.
Beim EisCafé La Gondola in Ingelheim steht am rechten Eingang 'Kein Eingang'. Das übersehe ich. Werde gerüffelt. Und nehme dann auch nicht den 'offiziellen' Eingang.
Bis zur Mündung reicht es heute nicht. Ich teste eine alternative Strecke zu Rhein-, Rheinufer- und Pendlerradweg. Die Piste führt zwar lange direkt an der Autobahn entlang, ist aber gut zu fahren. Teils ist der Schotter etwas mühsam. Dafür erscheint sie mir kürzer.


Ascheweg bei Uhlerborn
Bei Uhlerborn


Am Winterhafen in Mainz Motivation
Mittwoch, 4. Juni 2025: Mainz - Wiesbaden - Ginsheim-Gustavsburg - Mainz (58 km)

Am Ende eines langen Homeoffice-Regentages raffe ich mich doch noch zu einer längeren Abendtour auf. Immer ist das Stadtradeln eine zusätzliche Motivation. Zwei Ehrenrunden fahre ich um den Rheinabschnitt bei Mainz. Wieder hinüber nach Wiesbaden und Ginsheim-Gustavsburg.


Sonnenuntergang am Rhein bei Mainz
Sonnenuntergang hinter dem Taunus


Alte Wendelinuskapelle von 1776 an der Stadtgrenze Mainz-Budenheim Bescheidener
Donnerstag, 5. Juni 2025: Mainz - Budenheim - Mainz (29 km)

Heute wieder ein bescheideneres Radprogramm. Das Minimalziel außerhalb von Mainz: die beiden Wendelinuskapellen im Lennebergwald direkt hinter der Mainzer Stadtgrenze auf Budenheimer Gebiet. Und noch einmal radle ich kreuz und quer durch und um die Elsa-Brandström-Straße mit ungewöhnlichen Einblicken in Wohnkonstellationen ganz in unserer Nachbarschaft.


Gonsenheimer Wald: Lennebergwald
Im Lennebergwald

Parkaus und Wohnungen in Mainz-Gonsenheim
Auch Gonsenheim


Schadowstraße Düsseldorf Abendroute
Freitag, 6. Juni 2025: Mainz - Zug - Düsseldorf - Duisburg (42 km)

Der Zug von Mainz nach Köln-Deutz hat diesmal nicht zwei Stunden, sondern nur eine halbe Stunde Verspätung. Wegen der Anschlusszüge bin ich gleichwohl eine Stunde später als geplant am Start: Düsseldorf Hauptbahnhof.
Es ist 21 Uhr. Und weil es relativ viele Wolken gibt, wird es auch schon langsam ein bisschen dunkel. Ich fahre aus der Stadt raus auf der Route, auf der ich zwischen den Jahren nach Weihnachten 2021 in anderer Richtung rein gefahren bin. Da sowieso im Norden der Flughafen eine breite Barriere ist, bleibt eh nur die Kaiserwerther Straße eben nach Kaiserswerth.


Dreieckswiese - Begehbares Dach in Düsseldorf
Düsseldorf: Dreieckswiese - Begehbares Dach


Duisburger Landstraße: Alte B 8 Als ich das Düsseldorfer Stadtgebiet verlasse, habe ich schon praktisch die Hälfte der heutigen Abendetappe hinter mir. Es gibt einen schönen Radweg am Rande der alten B8, das ist zunächst die Duisburger Landstraße und später dann eben die Düsseldorfer Landstraße. Heutzutage grenzen die beiden Städte direkt aneinander. Die Allee wird gesäumt von Bäumen und Feldern. Kurz ist der Sonnenschein noch vor dem Untergang zu sehen.
Dunkel ist es dann, als ich an der Duisburger Regattastrecke entlang geführt werde von Google Maps. Ganz in der Nähe vom Regatta-Haus, das gerade durch einen Neubau ersetzt wird. Auch die Jugendherberge ist ein netter, heller, großer Neubau. Es ist einiges los. Ich habe ein Bett in einem Vierbettzimmer. Die beiden Jungs, die schon schlafen, fanden es nicht unbedingt notwendig, die Betten zu beziehen. Vor allem belegen sie die beiden unteren Betten. Ich klettere also nach oben.


Konstruktion vor der Jugendherberge Duisburg-Wedau
Jugendherberge Duisburg-Wedau


Gasometer Oberhausen Zackig
Samstag, 7. Juni 2025: Duisburg - Oberhausen - Essen - Gelsenkirchen - Herne - Datteln - Münster - Osnabrück (182 km)

Also steuere ich in Duisburg zum Kanal. Die Strecke am Rhein-Herne-Kanal erweist sich als ganz nett, zum Beispiel vorbei am Gasometer von Oberhausen. Allerdings ist sie nicht durchgehend systematisch beschildert und hat einige Baustellen. Ich glaube, ich habe mich selten so oft verfahren wie an diesem Vormittag. Immer wieder muss ich auf die GPX-Tracks schauen, wenden. Dazu viele Baustellen mit Umleitungen. Das führt zu weiteren Falschfarten. Es nimmt natürlich auch ein bisschen den Schwung, die Kraft, die Konzentration. Zumal ich ja seit einiger Zeit ohne Handyhalter fahre.
Eigentlich will ich auf der Deutschland-Route 7, in diesem Bereich identisch mit der EuroVelo-Route 3, der 'Pilger-Route', Richtung Münster, Osnabrück, Bremen, Hamburg. Beim Studium der Karte fällt mir auf, dass diese offizielle Route sehr viele Schlenker macht. Außerdem entdecke ich den Rhein-Herne-Kanal und den Dortmund-Ems-Kanal auf der Karte als gute Verbindung von Duisburg über Datteln nach Münster.
Etwas entnervt erreiche ich das Schiffshebewerk Henrichenburg bei Datteln. Hier kreuzen sich alle möglichen Kanäle. Insbesondere endet der Rhein-Herne-Kanal. Ich wechsle zum Dortmund-Ems-Kanal. Der hat einen eigenen Radweg mit eigenem Logo und ist sehr systematisch beschildert. Ab und zu gibt es sogar Asphaltstrecken.


Bogenbrücke Nordsternpark Gelsenkirchen
Gelsenkirchen: Bogenbrücke Nordsternpark Gelsenkirchen


Fuestruper Straße Der Kanal schwingt ein bisschen hin und her, trotzdem scheint es eine sehr viel kürzere Verbindung zu sein als die anderen offiziellen Radwege. Kanalwege werden oft nicht so sehr als Radweg identifiziert und tauchen deshalb zum Beispiel auch bei Google Maps nicht so oft auf. So auch in diesem Fall.
Hauptargument für meine Streckenführung ist allerdings der starke Südwestwind, also Rückenwind. Damit fährt es sich ganz famos. Allerdings führt der Südwestwind auch jede Menge Wolkenbänder mit. Den weitesten Teil des Tages erwischt mich allerdings nur schwacher Regen, der mich nie wirklich nass macht.
Erst jenseits von Münster, als ich schon den Kanal verlassen habe, stelle ich mich zum ersten Mal unter, um einen Schauer abzuwarten. Jetzt ist die Radwegbeschilderung ein bisschen zickig, zackig. Ich fahre bald einfach der Landstraße nach.
Zwölf Kilometer vor meinem Ziel Osnabrück erwischt mich dann ein richtiger, einstündiger Dauerregen. Es heißt er erwischt mich nicht, denn ich kann rechtzeitig in eine Tankstelle flüchten.
Der Mann an der Rezeption kennt sich in der katholischen Szene von Osnabrück aus. Mit Hilfe eines E-Scooters schaffe ich es noch zu vermeintlichen Abendmesse. Aber die ist zugunsten der morgendlichen Priesterweihe gestrichen worden. Ein Mann hat sich dort am Morgen weihen lassen, der letzte für mindestens vier Jahre.
Zum Glück ist nebenan in der kleinen Kirche ein lebendiger Gottesdienst mit Schola zu erleben. Die dortige Spezialgemeinde feiert ihr fünfzigjähriges Bestehen.


Osnabrück: Dom und Kleine Kirche
Osnabrück: Kleine Kirche und Dom


D-Route 7 und andere Pictos: Radwegbeschilderung Pferde an Pfingsten
Pfingstsonntag, 8. Juni 2025: Osnabrück - Vechta - Bremen - Zug - Mainz (147 km)

Kurz über den nördlichen Teutoburger Wald und dann ist es praktisch flach bis Bremen. Auch heute folge ich eher den Bundesstraßen als den offiziellen Radwegen. Derer gibt es zwei große zwischen Osnabrück und Bremen. Der Brückenradweg führt hin und anders zurück. Ich ignoriere ihn weitgehend. Denn wenn ich heute noch zurück nach Mainz will, muss ich Gas geben.
Highlights am Wegesrand: Torfabbau (vielleicht auch ein Lowlight), St. Viktor in Damme und Pferdeskulpturen - farbig und fast in Lebensgröße. Bei 'Reitsport Schockemöhle' und 'Paul Schockemöhle Logistics GmbH' in und um Steinfeld, dem Heimatort des erfolgreichen Reiters und Unternehmers, komme ich vorbei.


Campemoor: Torfabbau
Torfabbau

Radweg an Steinfelder Straße
Am Mordkuhlenberg

St. Viktor, Damme
Damme: St. Viktor


Bunte Pferdeskulptur am Rathausplatz in Steinfeld (Oldenburg) Regen in Bremen macht den Abschied leicht. Eine Touristin fotografiert mich noch vor den trotz schlechten Wetters umlagerten Stadtmusikanten. Niemand aus meiner Bekanntschaft und Verwandtschaft ist daheim. Zudem will ich ja in ein paar Tagen wieder hier vorbei radeln. So oder so: der nördlichste Punkt meiner Tour ist erreicht.
Das ICE-Ticket von Bremen zum Frankfurter Flughafen ist trotz BahnCard 50 mit 73,75 Euro nicht gerade billig. Aber so katapultiere ich mich samt Rad schnellstmöglich in die Heimat. Dabei hilft mir der Fahrtkartenverkauf am Bremer Hauptbahnhof. Obwohl ich eine Radreservierung für einen späteren Zug habe, kann ich kostenlos eine weitere Reservierung für den Zug eine Stunde früher bekommen. Weil ich aber nett nachfrage am Bahnsteig, überlässt mir der Schaffner den letzten Fahrradplatz noch eine weitere Stunde früher.


Roland in Bremen
Bremen: Roland


Redbergsaue Redbergsaue im Rhein
Pfingstmontag, 9. Juni 2025: Mainz - Wiesbaden - Mainz (29 km)

Ein bisschen Regeneration tut gut. Am Nachmittag dann doch noch eine Tour. Zusammen mit Miri. Auf die Redbergsaue im Rhein. Derzeit immerhin über den Radweg unter der Schiersteiner Brücke von Wiesbaden aus zu erreichen. Die Fortsetzung rüber nach Mainz ist plötzlich durch schwere Betonblöcke blockiert. Warum wird der Weg nicht endlich frei gegeben? Warum sieht das neue Sackgassenschild auf Wiesbadener Seite so final aus?
Die Abfahrt auf die Insel wirkt durch die vielen Zäune ein bisschen nach Guantanamo. Nur an der Nordseite kann man auf einem schmalen Uferstreifen überhaupt radeln oder gehen. Wir entdecken im Westen einen Campingplatz mit Restaurant. Den im Osten kannte ich schon von einer Fahrt mit der Fähre von Biebrich aus. Doch die Fähre nimmt keine Räder mit. Also geht es auf dem gleichen Weg von der Insel zurück - zunächst nach Wiesbaden.


Redbergsaue
Guantanamolike: Redbergsaue


FSV-Fanbemalung von Container Fußballfarben
Dienstag, 10. Juni 2025: Mainz - Budenheim - Mainz (24 km)

Heute mal wieder Minimalradprogramm mit Budenheim. Die Flächen rund ums Mainer Stadion bieten noch ein paar Variationen. Dabei komme ich mal wieder an einem von Fußballfans gefärbten Gebäude vorbei. Hier wird meist der FSV Mainz 05 verehrt, in anderen Gegenden der FC Kaiserslautern und Eintracht Frankfurt. Am Wochenende im Norden war natürlich Werden Bremen präsent.


Radlerschatten
Schatten


Radweg Neubau
Mittwoch, 11. Juni 2025: Mainz - Budenheim - Mainz (35 km)

Heute ein ähnliches Bild wie gestern. Im Stadionumfeld nähere ich mich einem Büroneubau, den ich seit vielen, vielen Monaten aus der Distanz beobachte. Er wurde schnell hochgezogen und stand dann offenbar sehr lange leer. Jetzt scheint ein bisschen Leben einzuziehen. Vielleicht ein Labor. Jedenfalls scheinen nicht alle Räume leer zu sein.


Haus aus dem 19. Jahrhundert
Altes Haus

Neubau bei Mainzer Uni
Neues Haus

Blumen am  Mainzer Stadion
Flowerpower


Neue Mitte Ingelheim Brooks-Brompton
Donnerstag, 12. Juni 2025: Mainz - Ingelheim - Zug - Staudernheim - Bad Sobernheim - Zug - Mainz (40 km)

Nach der Arbeit noch ein Kleinanzeigen-Kauf eines gebrauchten blauen Brompton bei Bad Sobernheim. Ich steige aber schon in Staudernheim aus und radle noch ein paar Meter zurück, um die lückenlose Verbindung zu der Etappe von Homburg herzustellen. Dann geht es durch Bad Sobernheim, wo der Geldautomat tatsächlich ausreichend Bares ausspuckt.
In Meddersheim ist mein zukünftiges blaues Brompton zu Hause. Der Vorbesitzer ist ein großer Brompton-Fan und kann voller Begeisterung viele Details demonstrieren. Vor allem der Brooks-Ledersattel und die Brooks-Ledergriffe sehen sehr edel und kaum genutzt aus. Ich verleihe dem Rad den Namen 'Brooks-Brompton'.
Dann erwische ich auch noch einen frühen und schnellen Zug in Bad Sobernheim zurück heim. Im Koga-Korb wird das neue alte Brompton nach Hause transportiert. Mein altes blaues Brompton ist nach der Afrikatour gerade erst recht aufwändig repariert worden. Miri möchte ein neues Brompton haben. Das schwarze Drei-Gang-Brompton ist längst überfällig, ersetzt zu werden.


Radlerschatten am Abend
Schatten am Abend

Bromton im Radkorb am Bahnhof Bad Sobernheim
Geschafft: Bahnhof Bad Sobernheim

Sonnenuntergang im Zug
Sunset


Bonn: Blick aus Zug Bahn-Kund:innen sterben dümmer
Freitag, 13. Juni 2025: Mainz - Zug - Duisburg (22 km)

Große Pläne. Ich will - ähnlich wie in der vergangenen Woche - am Rhein entlang mit dem Zug fahren und danach noch eine kleine Etappe am Abend fahren. Nach der Arbeit geht’s also wieder zum Mainzer Hauptbahnhof. Wieder haben alle Züge Verspätung. Wieder muss ich eine Umsteigeverbindung nehmen bis Köln, um dann weiter mit dem Nahverkehrszug nach Duisburg zu fahren.
Gerade der Euro City aus der Schweiz, der bei der Hitze kaum klimatisiert ist, den Hauptbahnhof Koblenz verlassen, kommt er ein paar Meter weiter am Bahnhof Koblenz-Stadtmitte zum Stehen. Wie sich herausstellt, ein medizinischer Notfall. Lange, lange, lange tut sich scheinbar gar nichts. Zum Glück bekommen wir von dem medizinischen Notfall und von einem ärztlichen Einsatz nichts mit. Da wir an einem Bahnhof sind, wird nicht mal nach medizinischem Personal im Zug ausgerufen. Erst nachher bekommen wir das Drama über Lautsprecher geschildert. Ein Passagier musste wiederbelebt werden. Zwei Passagiere haben sich offenbar so verhalten dabei, dass sie des Zuges verwiesen wurden. Sie dürfen nicht mehr mitfahren.
Als ich in Köln Hauptbahnhof ankomme, sind viele viele Anschlusszüge schon weg, insbesondere gerade wenige Minuten der Nahverkehrszug nach Duisburg. Jetzt müsste ich eigentlich eine Stunde warten, aber es gibt ja noch den Bahnhof Köln-Deutz. Von dort fahren einige ICE hintereinander, theoretisch nach Duisburg. So könnte ich vielleicht doch noch heute Abend mein Hotel in Wesel erreichen. Obwohl ich schon ziemlich geschafft bin. Es gibt aber überhaupt keine Zugverbindungen nach Wesel. Die Busverbindungen sind so lahm, dass es fast besser ist, zu radeln.
Also nehme ich mein Faltrad und radle über die Eisenbahnbrücke über den Rhein. In Köln-Deutz wartet noch ein Sonderzug, der mit einiger Verspätung aus Lourdes gekommen ist. Er wartet und wartet und wartet. Er rollt dann an, die Leute winken offensichtlich beseelt von positiven Erlebnissen in Lourdes. Aber dann kommt der Zug erneut zum Stehen.
Ich durchschaue erstmals in meinem Leben, dass 'Köln-Deutz Gleis 11-12' als quasi eigener Bahnhof - primär für ICE - von der Bahn geführt wird neben dem regulären Bahnhof Köln-Deutz, dessen Gleise quer darunter liegen. Übrigens liegen Gleis 11 und 12 nicht an einem Bahnsteig, wie man bei dem Namen denken könnte.
Wie mir ein Pfarrer erklärt, wird nun ganz hinten als letzter Waggon der Lazarett-Wagen des uralten Sonderzugs aus Lourdes ausgeräumt. All das wird aber nicht erklärt über Lautsprecher. Viele Passagiere warten rat- und ahnungslos auf dem Bahnsteig. Bahn-Kund:innen sterben dümmer.
Als der Sonderzug, mit dem ich eigentlich auch hätte nach Duisburg fahren können, was nur nicht vorgesehen ist, endlich weg ist, wird der nächste ICE für das andere Gleis, nämlich 12, angekündigt. Also muss ich mit Fahrrad und Gepäck die Stufen hinunter unter den beiden Gleisen her und auf der anderen Seite wieder hoch. Endlich sitze ich im Zug. Aber ich bin müde und erschöpft und entnervt, so dass ich ein Zimmer direkt am Duisburger Hauptbahnhof nehme. Das Hotel in Wesel kann ich stornieren.
Damit entfallen die heute Abend geplanten letzten Kilometer fürs Stadtradeln Mainz. Immerhin habe ich es in diesem Jahr in den vergangenen drei Wochen auf mehr als 1.600 Kilometer gebracht. Ein bisschen mehr als im vergangenen Jahr und erstmals die meisten Kilometer im Betrieb.


Duisburg Hauptbahnhof am späten Sommerabend
Duisburg Hauptbahnhof


Duisburger Hafen am Morgen Fast einmal ums Ruhrgebiet herum
Samstag, 14. Juni 2025: Duisburg - Hünxe - Datteln - Kamen - Schwerte - Dortmund-Syburg (160 km)

Mein Frühstück besteht nur aus Kakao und kaltem Kaffee. Dann geht’s los. Ich habe neue, frische Kräfte. Duisburg erschreckt sich weit nach Norden. Immer wieder überquere ich Seitenarme des Hafens. Dann geht es nach Dinslaken, dessen Altstadt und City ich nur entfernt streife. Also wird wieder nichts aus dem Frühstück. Ich kürze meine Strecke etwas und fahre nicht am Rhein bis Wesel sondern ab Dinslaken schräg nordöstlich rüber nach Hünxe.
Hünxe liegt direkt am Wesel-Datteln-Kanal, dem ich heute nach Osten folgen möchte. Hünxe ist viel, viel kleiner als vermutet, aber es gibt einen großen Rewe samt Bäcker samt Terrasse. Hier lässt sich schön Frühstücken mit Blick auf den frühen Samstagmorgen in dem kleinen Ort.
Am Wesel-Datteln-Kanal gibt es einen fast durchgehenden Radweg direkt an der Kanalstrecke. Er ist fast nirgendwo asphaltiert, aber man kann sehr gut darauf fahren, auch mit dem Faltrad. Bei Datteln kreuze ich die Strecke vom letzten Wochenende, als ich über Rhein-Herne-Kanal und Dortmund-Ems-Kanal nach Norden geradelt bin.
Diesmal also von West nach Ost geht es hinter Datteln weiter am Datteln-Hamm-Kanal. Eine neue Strecke für mich. Ähnlich gut beschildert und mit Radweg ausgestattet. Es findet sogar eine Kanuregatta im Kanal statt. Und ein paar Meter weiter stürze ich mich selbst in das angenehme Kanal-Wasser, um mich abzukühlen. Heute ist der weit und breit heißeste Tag. Zum Glück sind hier und ein paar Wolken unterwegs.


Am Duisbuger Hafen
Duisbuger Hafengegend

Wesel-Datteln-Kanal
Badestelle am Wesel-Datteln-Kanal

Feldweg bei Haltern
Bei Haltern

Am Wesel-Datteln-Kanal
Wesel-Datteln-Kanal

Vor der Schleuse bei Datteln
Kurz vor der Schleuse bei Datteln


Datteln-Hamm-Kanal In Kamen treffe ich alte Freunde. Eine sehr schöne Mittagspause im Eiscafé und bei Skip-Bo oder Skyjo und dann noch leckerem Lachs mit Salat. So überbrücke ich nebenbei die heißeste Phase des Tages wunderbar. Denn am späteren Nachmittag sind Wolken aufgezogen.
Ich entscheide mich beim Rückweg Richtung Westen für die Ruhr. Dazu muss ich jetzt einen langen flachen Anstieg in Kauf nehmen, bevor es wieder runtergeht, bevor ich in Fröndenberg-Dellwig auf die Ruhr stoße. Ein Regengebiet nähert sich mir von vorn, doch die Wolken teilen sich wie einst die Wasser im Roten Meer. Ich bekomme nur ganz vereinzelt Tropfen ab.
In Schwerte habe ich mir bei booking.com eigentlich ein Wunschquartier ausgesucht, doch die Preise galoppieren mit der herannahenden Regenfront von 86 über 100 auf 115 Euro. Das ist mir dann doch ein bisschen teuer. Ich entdecke online beim Spiel Casino Hohensyburg das Hotel Biedermeier. Das ist recht günstig, trotzdem sehr gut, sehr toll, sehr schön und das Fahrrad findet in einem großen Raum seine Ruhe. Hier stehen Räder von einigen Radlern, die sich hier gut hundert Meter aus dem Ruhetal heraus auf den Berg gekämpft haben.
Angenehmes Sommerwetter zum Abend. Ich bin ziemlich erschöpft. 160 km bin ich heut mit dem Faltrad gefahren, ich glaube so viel wie noch nie in meinem Leben. Ich bin heute fast einmal ums Ruhrgebiet rum gefahren. Die Route sieht auf der Karte sehr nett aus.
Ein kleiner Abendspaziergang über die hohe Höhen von Hohensyburg. Es gibt nicht nur das Spielcasino, sondern auch eine Burgruine mit einem neuen Turm und etwas weiter ein riesiges Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das an den Reichszusammenschluss 1871 erinnert.


Schwerte: Fachwerkhäuser
Fachwerkhäuser in Schwerte

Kaiser-Wilhelm-Denkmal - Hohensyburg, Dortmund
Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Hohensyburg


Harkortsee Heimatliche Gefilde und Rassismus
Sonntag, 15. Juni 2025: Dortmund-Syburg - Witten - Bochum - Essen - Zug - Mainz (70 km)

Auch heute habe ich mich um sechs Uhr wecken lassen von meinem Smartphone, so dass ich um 6:30 Uhr starten kann. Auch heute gibt es ein kaltes Kaffee-Kakao-Gemisch. Mehr routinemäßig checke ich noch einmal den Regenradar. Gestern Abend sah es so aus, als gäbe es heute Morgen weit und breit überhaupt keinen Niederschlag. Aber jetzt sind zwei Stunden heftigster Regen samt Gewitter angesagt. Ein breites, dunkelblaues Feld schiebt sich in der Vorhersage über Hohensyburg.
Erstaunlicherweise bin ich tatsächlich damit auf Dortmunder Stadtgebiet und hab zum ersten Mal in Dortmund übernachtet. Ich muss Louisa, mit der ich um acht Uhr in Witten verabredet bin, vertrösten und lese noch zwei Stunden in meinem Hotelzimmer. Dann geht’s los in die nach dem langen Niederschlag kühle, gereinigte, frische Morgenluft. Schon bald sind rundherum auf dem Ruhrtalradweg viele Radler:innen unterwegs. Und Hundebesitzer natürlich.


Vor dem Café Leye in Schwerte
Café Leye in Schwerte


Burgruine Essen-Burgaltendorf Statt um acht bin ich also um zehn Uhr in Witten. Louisa führt mich zum Café Leie. Eine vorzügliche Adresse. Hier gibt es Croissants vom Allerfeinsten. Und mit Louisa kann ich mich wunderbar unterhalten, vor allem über ihre Masterarbeit über Rassismus oder rassistische Gaps bei Gehalt und Wohlstand.
Es geht weiter an der Ruhr. Ab und zu kommt sogar die Sonne durch. Ich folge diesmal einem Shortcut über die Berge in Bochum und die Schwimmbrücke bei Dahlhausen in die heimatlichen Gefilde von Essen-Burgaltendorf. Im Burgfreund können wir den 88. Geburtstag meiner Mutter feiern und nachher gibt’s zu Hause noch vorzüglichen Kuchen von meiner Schwester.
Bleibt die Rückfahrt zum Essener Hauptbahnhof. Dort begann ja eine Etappe vor ein paar Wochen. Diesmal wähle ich auf dem Weg ins Zentrum die lange Bahntrassen-Radstrecke durch Rellinghausen und Rüttenscheid. Es geht lange bergauf, aber eben im Eisenbahnstil mit maximal drei Prozent Steigung.


Radlerschatten
Schatten


Feldweg Mainz-Bretzenheim Sperrung aufgehoben
Montag, 16. Juni 2025: Mainz - Budenheim - Mainz (29 km)

Entdeckung des Tages: Beim Turm Mainz am Stadtrand von Budenheim kann man längst wieder direkt in den Lennebergwald hinein. Die Strecken, die wegen Gefährdung durch Astbruch oder Ähnliches lange gesperrt waren, sind wieder zugänglich. So fahre ich ein bisschen kreuz und quer durch den Gonsenheimer Wald.


Turm Mainz in Budenheim
Budenheim: Turm Mainz


Blaues Brooks-Brompton Brooks-Brompton on Tour
Dienstag, 17. Juni 2025: Mainz - Ingelheim - Mainz (42 km)

Am Donnerstagabend habe ich das neu gekaufte Brooks-Brompton noch im großen Metallkorb nach Mainz transportiert. Heute nun wird es schon ein weiteres Tourenrad. Ich bin begeistert von Ledersattel und Ledergriffen am Lenker. Und weil es so schön ist, fahre ich nach der Arbeit einen Bogen über Ingelheim nach Hause.


Blaues Brooks-Brompton: Ledergriffe
Ledergriffe

Blaues Brooks-Brompton: Ledersattel
Ledersattel


ZDF am Horizont Leppert sich
Mittwoch, 18. Juni 2025: Mainz - Zug - Osnabrück (23 km)

Wieder bin ich auf dem Weg in ein langes oder kurzes Wochenende nach der Arbeit in den Zügen Richtung Norden. Dank meiner vielen Fahrten zuletzt kann ich eine Flex-ICE-Freifahrt zwischen Mainz und Bremen via Frankfurt-Flughafen und zurück buchen. Obwohl ich heute nur nach Osnabrück will. Diesmal geht's also über den Flughafen. Der Regionalexpress kommt zu spät, später erfahre ich, dass er überhaupt niemals am Frankfurter Flughafen halten wird.
Zum Glück gibt es einen verspäteten ICE. So muss ich nicht vom Regionalbahnhof zum Fernbahnhof, sondern nur auf das andere Gleis und kann noch kurz in der DB-Lounge vorbeischauen.
Auch heute wird aus der Fahrt peu à peu ein kleines Verspätung-Ereignis. Es geht los, als wir in den Kölner Hauptbahnhof einfahren wollen. Ein Kunststück, das kaum noch einem Zug pünktlich gelingt. Wie so oft warten und warten wir, weil die Brücke zwischen Deutz und Dom sowie die Gleise am Hauptbahnhof einfach zu voll sind.
Danach leppert es sich einfach zusammen an jedem Bahnhof. Überall gibt es ein paar zusätzliche Minuten Fahrvergnügen obenauf. Irmgard wartet mit ihrem Rad am Fuß der Treppen im Bahnhof Osnabrück. Vor sechs Jahren haben wir schon mal vom Magdeburg aus eine gemeinsame Tour gemacht. Jetzt soll es endlich eine Fortsetzung geben.
Unser Hotel liegt direkt am Bahnhof, allerdings auf der Seite, zu der es keinen direkten Zugang gibt. Da es noch schön ist und halbwegs warm, radeln wir ein bisschen durch die Innenstadt. trinken noch etwas und nehmen dann irgendwo die Unterführung zur östlichen Bahnhofsseite. Das B&B-Hotel ist ganz auf Auto-Reisende ausgerichtet, wie der riesige Parkplatz verrät.


Radlerin: Bahnunterführung an der Hase in Osnabrück
Bahnunterführung an der Hase in Osnabrück


Radlerin im Wiehengebirge Schau mal herein!
Donnerstag, Fronleichnam, 19. Juni 2025: Osnabrück - Bad Essen - Minden (74 km)

Wir frühstücken im Hotelzimmer. Ich habe noch einige Vorräte dabei und Irmgard hat sich bewaffnet mit Reislinsenwaffeln, die nicht nach Kalorien aussehen. Aber morgens habe sie sowieso keinen großen Hunger. Wichtig nur der Espresso beziehungsweise für mich irgendeinen Kaffee-Milch-Getränk.
Jetzt geht’s erst mal übers Wiehengebirge. Wir haben die Alternative. Nach Minden führt einerseits eine Südroute am Fuß des Wiehengebirges entlang und dann bei Porta Westfalica mit einer Anhöhe, oder wir fahren eben direkt über das kleine Gebirge und sind dann ab Bad Essen im Flachland nördlich des Wiehengebirges unterwegs. So unsere Wahl. Es ist angenehm frisch, zum Fahrradfahren gerade zu ideal.
Wir finden allerdings nicht wie erwartet einen durchgehend beschilderten Radweg, aber es geht sehr nett auf die Höhe und über die Höhe. Schon sind wir in Bad Essen. Zeit für die erste Pause direkt vor der Bäckerei an der Kirche. Der Marktplatz liegt direkt um die Ecke, aber wir entdecken ihn erst im Laufe der Pause. In der Bäckerei ergattert ich noch ein mit Ei und Salat bestücktes Brötchen. Fronleichnam ist kein Feiertag in Niedersachsen.
Am Ortsrand erreichen wir den Mittellandkanal. Von dem wissen wir nicht so genau, wie gut er als Radweg geeignet ist. Ab und an entdecken wir am Kanal Fahrradbeschilderung, gelegentlich sogar eine Art Logo vom Mittellandkanal. Insgesamt versuchen die Radweg-Schilder (Rot auf Weiß) in der Regel vom Weg am Kanal weg zu führen. Dabei fährt es sich größtenteils exzellent auf der Piste direkt am Wasser.
Allerdings gelangen wir so nicht zu den Dinosaurierspuren von Barkhausen, über die ich vor über dreißig Jahren mal berichtet habe. Damals waren sie gerade entdeckt worden, inzwischen ist eine Touristenattraktion daraus geworden.


Radlerin am Mittellandkanal
Am Mittellandkanal

Kirche St. Nikolai in Bad Essen
Bad Essen: Kirche St. Nikolai

Kirchplatz in Bad Essen
Kirchplatz

Radlerpaar-Selfie am Mittellandkanal
Selfie am Mittellandkanal


Räder unter Brücke über Mittellandkanal Pause an einer Kanalbrücke. Inzwischen ist es warm. Irmgard legt sich ins Gras. An den Brücken gibt es in der Regel steile Anstiege, an denen ältere E-Bike Fahrer eher mühsam ihre Räder hinauf befördern auf die Brücken über den Kanal. Ich stürze mich in den Kanal, wo sich exzellent Schwimmen lässt, selbst wenn sich auf meiner Höhe zwei Tanker begegnen. Das Wasser hat eine angenehme Temperatur.
Ein, zwei Mal müssen wir den Kanal etwas weiträumiger umfahren. In Minden geht es dann ganz ab in die Stadt. Die große Kreuzung von Mittellandkanal und Weser liegt am Nordrand der Stadt. Da kommen wir morgen hin.
Wir haben ein nettes Russisch geführtes Hotel. Fairschlafen heißt es und liegt ganz wenige Meter vom Weserradweg entfernt. Die Weser-Radwanderer prägen das Bild rund um das Haus, wo alle möglichen Fahrradständer aufgestellt sind. Die meisten Zimmer haben ebenerdig Glastüren nach draußen. So kommt man gut mit andern ins Gespräch.
Wir ziehen noch in die Stadt, die sich auf das Mittsommerwochenende eingroovt. Auf dem Marktplatz läuft der laute Soundcheck für die Bühne. Der Smokie-Hit 'Stumblin' In' wird in einer Version von Helene Fischer zum Besten gegeben: Schau mal herein! Irmgard entscheidet sich für italienische Antipasti, mir reicht mal wieder ein Glas Rosé.


Dom zu Minden mit vatikanischen Fahnen
Minden: Dom mit Fronleichnamsfahnen

Dom zu Minden: Blumenprozessionsschmuck
Blumenprozessionsschmuck

Haus Schmieding am Mindener Markt
Mindener Markt: Haus Schmieding

Minden: Mittsommer-Bühne
Mittsommer-Bühne

Schachtschleuse Minden
An der Schachtschleuse Minden


Treppensteigen mit Fahrrad Bei Max & Moritz
Freitag, 20. Juni 2025: Minden - Wiedensahl - Sachsenhagen - Hannover (96 km)

Der Kaffeeautomat im Hotel ist defekt. Der eine Euro für Irmgards Espresso scheint zunächst verloren. Aber im Hotel Frühstückszimmer bekommen wir Ersatz. So lassen wir uns dort nieder, auch wenn in unserer Zimmerküche Nescafé '2in 1' angeboten wird. Das ist natürlich ideal für meine Wasserflasche.
Also los an der Weser beziehungsweise an dem direkt vorbei führenden Weserradweg rauf zum großen Wasserkreuz von Weser und Mittellandkanal. Wir sehen die Schachtelschleuse und bleiben auch danach noch ein bisschen an der Weser Richtung Norden, weil Google Maps der Meinung ist, man könne zunächst nicht am Kanal langradeln.
Ein Glück, denn so kommen wir in den Geburtsort von Wilhelm Busch: Wiedensahl. Erste Pause also. Die Straßen sind gesäumt mit Darstellungen von Max und Moritz, Lehrer Lämpel, Witwe Bolte und wie sie alle heißen. Irmgard kennt sie aus dem FF.
Während sie ein wenig den Rücken entspannt, schlender ich zum Geburtshaus und zum Pfarrhaus, in den Wilhelm Busch später bei seiner mit einem Pfarrer verheirateten Schwester gelebt und gearbeitet hat. Alle relevanten Museen öffnen erst ein, zwei Stunden später. Also weiter. Bald sind wir wieder am Kanal.
Zweite Pause in Sachsenhagen. Unser Pausenrhythmus ist so ungefähr 25 Kilometer. Der Kanal führt uns wunderbar durch das nördliche Hannover. Auch hier ist Google Maps sehr skeptisch, was die Durchfahrtmöglichkeiten mit dem Fahrrad angeht. Aber wir können fast durchgehend direkt am Wasser bleiben.
Auch Irmgards Arbeitsstelle ist nahe am Kanal. Praktisch. Sie hat noch eine Veranstaltung am Nachmittag. Das war auch maßgeblich für unsere Streckenplanung. Ursprünglich gab's mal die Idee von Hamburg nach Osnabrück oder umgekehrt zu radlen. So aber ist alles entspannter.


Irm on the Bike
Waldweg

Witwe Bolte in Wiedensahl
Wiedensahl: Witwe Bolte

Geburtshaus Wilhelm Busch in Wiedensahl
Land Wiedensahl: Geburtshaus von Wilhelm Busch

Moritz in Wiedensahl
Wiedensahl: Moritz

Warten bei Reifenpanne
Reifenpanne

Vorderrad
Rolling


Pause am Mittellandkanal bei Wunstorf Es ist ein Tick wärmer als gestern, aber immer noch sehr angenehm zum Fahrradfahren. Die Strecke ist ein bisschen länger als geplant, so bin ich nach 90 Kilometern froh, ein Päuschen im Hotel in der Innenstadt machen zu können. Während Irmgard arbeitet.
Ein absolutes Highlight steht noch aus. Durch Zufall hat sich gezeigt, dass ein Arbeitskollege von Irmgard seit langer Zeit eine Fahrradlink-Seite führt, auf der ich seit 2001 katalogisiert bin. Dass Michael Schmitz mich seinerzeit auf seiner Seite mit dem Titel 'Extreme Rad-Links' aufgenommen hat, war damals nicht nur suchmaschinenoptimierungsmäßig ein großes Geschenk, sondern: ich fühlte mich einfach geadelt.
Im Nachhinein betrachtet noch mehr, weil ich ja damals sehr viel bescheidenere Touren hinter mir hatte als inzwischen. Wir schreiben uns also Jahr für Jahr, wenn ich ihm neue Länder für seine Länderliste schicken kann, die er dann auf meiner stetig länger gewordenen Länderliste einfügt.
Durch Irmgards Vermittlung treffen wir uns also jetzt nach über 24 Jahren zum ersten Mal real: im Biergarten Waterloo. Und wie nicht anders zu erwarten, verstehen wir uns glänzend und haben uns jede Menge zu erzählen. Berauscht kehren wir in unser Hotel zurück.


Hannover Nordhafen
Am Nordhafen von Hannover

Biergarten Waterloo, Hannover
Im Biergarten Waterloo von Hannover


Leinenfabrik Steinhude Achsenbruch
Samstag, 21. Juni 2025: Hannover - Wunstorf - Steinhude - Nienburg (67 km)

Richtungswechsel nicht nur bei uns sondern auch beim Wind. Durch den Südostwind haben wir heute mal zur Abwechslung Rückenwind. Zunächst am Stichkanal vom Mittellandkanal. Die Radstrecke ist dort etwas rauer als am Kanal, dafür einsamer, romantischer.
Kaum am Mittellandkanal angelangt, geht es hinüber und dann parallel zur Bahnstrecke nach Wunstorf und Steinhude. Denn das Steinhuder Meer liegt verlockend auf halber Strecke zwischen Hannover und Nienburg. Irmgard war vor ein paar Wochen zum Training hier und führt uns zu einem schönen Sandstrand am Nordende des Sees.
Der See versandet leider ein bisschen. Das Schwimmen ist nicht so easy, aber Irmgard hat großen Spaß im Wasser, während ich noch ein wenig Rausch ausschlafe im Schatten. Denn wieder ist es heißer geworden, wärmer geworden, fast schon heiß. Am Ende sind es 30 Grad heute.
Nun also den Schildern nach Nienburg nach. Aber die führen gelegentlich im Kreis und nicht auf kürzester Strecke zum Ziel. Tiefpunkt ist allerdings, als plötzlich mein Hinterrad eiert. Die Gangschaltung will nicht mehr so richtig und irgendwie motzt das Getriebe. Also anhalten und nachgucken.
Das Hinterrad sitzt felsenfest verschnürt, aber ist in sich instabil. Vermutlich Achsenbruch. (Was sich Tage später beim Fahrradhändler bestätigt.) Was tun? Es sind noch 15 Kilometer bis zu unserem Quartier in Nienburg. Langsam fahren ist die Devise. Um den Rest zu schonen. Es geht auch gar nicht anders, denn wenn ich zu schnell bin, dreht irgendwie alles durch am Hinterrad.


Wunstorf
In Wunstorf

Stichkanal Hannover-Linden
Queurng des Stichkanals Hannover-Linden


Am Stichkanal Hannover-Linden Wir sind gar nicht viel langsamer als zuvor und rollen um halb fünf bei unserem Quartier in Nienburg, den Naturfreunden, vor. Wir checken die verschiedenen Optionen für morgen. Eigentlich wollten wir da gute 90 Kilometere Weserradweg nach Bremen fahren. Den Plan geben wir auf und wollen stattdessen morgen den Zug nehmen.
Es bleibt noch ein Bad in der Weser, die ein bisschen Weser abwärts zieht, aber ich kann gut von einer zur anderen Seite hin und her schwimmen. Nienburg feiert sein tausendjähriges Bestehen an diesem längsten Tag des Jahres. So erleben wir Musik am Schlossplatz und am Weserufer, während die Sonne erst nach halb zehn untergeht.
Ein DLRG-Boot patroulliert auf dem Fluss, um mögliche nicht mehr ganz nüchterne Schwimmer heraus zu fischen. Vermutlich. Was nun leider zu jedem Fest gehört: rundherum sind Betonsperren errichtet. Ganz zuletzt gibt es sogar noch ein Eis und danach wiederum Rosé und Ouzo in der Altstadt mitten unter Fachwerkhäusern.


Steinhuder Meer: Strandcafé Weißer Berg
Am Ufer des Steinhuder Meers

Strand am Steinhuder Meer
Strandpause am Steinhuder Meer

1000
Tausend Jahre Nienburg

St. Martin Kirche in Nienburg
Nienburg: Kirche St. Martin

Mittsommer: Sonnenuntergang in Nienburg
Mittsommer in Nienburg

Naturfreunde-Gelände Nienburg
Sonntagmorgen


Frühstück bei den Naturfreunden Nienburg Bre.Bike und Blog
Sonntag, 22. Juni 2025: Nienburg - Zug - Bremen - Zug - Mainz (24 km)

Zum ersten Mal haben wir Frühstück gebucht. Wir sind die ersten um acht Uhr und können alles mit raus vors Haus in die Natur nehmen. Heute ist es noch mal ein kleines bisschen wärmer. Viel Zeit haben wir nicht, denn kurz vor neun fährt der Zug von Nienburg nach Bremen. Das riesige Fahrradabteil hat keine Sitzplätze und das soll wohl verhindern, dass die Fahrradplätze durch Fahrgäste blockiert werden. An diesem frühen Sonntagmorgen aber sowieso kein Problem. Wir genießen die Fahrt eine Etage höher.
Ein letzter Espresso und Kakao am Bremer Hauptbahnhof, dann trennen sich unsere Wege. Irmgard radelt zu einer Freundin. Ich packe das Brompton ins Schließfach und radle mit dem Bre.Bike 200896, das ich mit der Next-Bike-App geöffnet habe, raus in den Norden zu Patenkind Hannah, die jüngst von Karlsruhe hierhin gezogen ist. Zusammen mit Benne. Eine wunderschöne Doppelhaus-WG mit Garten, in dem gerade gefrühstückt wird. Drittes Frühstück sozusagen für mich.


Riesenfahrradabteil in Regionalzug
Riesiges Fahrradabteil

Brompton im Bahnhofsschließfach
Im Schließfach

People
Mit Hannah und Benne in der neuen WG in Bremen


Bre.Bike am Hauptbahnhof Bremen Als Hannah und Benne mit Sara zu einer Radtour aufbrechen, geht’s für mich zurück zum Bremer Hauptbahnhof. Ohne Gepäck auf dem Bre-Nextbike großartig. Ich erwische sogar noch einen der ganz wenigen durchgehenden Fernzüge von Bremen nach Mainz. Der Zug ist ausgebucht, nicht mal mehr Erste-Klasse-Tickets lassen sich kaufen in der Bahn-App. Trotzdem ergattere ich noch einen Mittelplatz in einem Abteil. Ich diktiere den ganzen Blog der Tour allerdings auf dem Boden sitzend jenseits der Großraumtüren.
Unangenehme Überraschung in Köln. Kurz vor Einfahrt in den Hauptbahnhof eine Durchsage. Die Rheinstrecke ist wegen Stellwerksproblemen gesperrt, der ICE wird über Siegen mit einer Riesenumleitung gestraft, hält weder in Bonn, Koblenz, Mainz oder Frankfurt-Flughafen.
Ich muss also doch definitiv umsteigen. Zufällig steht auf dem Bahnsteig am andern Gleis noch der ICE, der in Bremen ein paar Minuten vor uns abgefahren ist und via Wuppertal Köln erreicht hat. So bin ich am Ende doch genau zur ursprünglich geplanten Zeit in Mainz. Manchmal heben sich die Bahnkatastrophen gegenseitig auf.


Irm
Happy Irm auf ihrem Heimweg


Winterhafen Mainz Pre-Work-Cycling
Montag, 23. Juni 2025: Mainz - Nackenheim - Lörzweiler - Mainz (66 km)

Heute liegen die Extrakilometer schon am frühen Morgen hinter mir. Am Rhein kann ich eine Kollegin mit ihrem Computer beglücken und mache danach noch eine Schleife den Rhein hinauf via Bodenheim und Nackenheim. Irgendwann muss ich aber den hinauf Richung Lerchenberg. Weil ich bisher keinen wirklich guten Radweg gefunden habe, wähle ich mal wieder eine neue Strecke. Via Lörzweiler erklimme ich die Höhen und bin rechtzeitig bei der Arbeit.


Am Riedgraben bei Bodenheim
Riedgraben bei Bodenheim

Windräder über Feldern bei Mainz
Wind!


Schattenfahrt über die Höhe Hüllenlos
Dienstag, 24. Juni 2025: Mainz - Ingelheim - Zug - Bad Sobernheim - Zug - Ingelheim - Mainz (54 km)

Heute kommen jede Menge Kilometer zu Stande. Aber das eigentliche Tagesziel wird nicht erreicht. Der freundliche Verkäufer des Brooks-Brompton hat noch eine Brompton-Hülle geben, die er nachträglich entdeckt hat. Ich radle also mal wieder vom Lerchenberg über die Höhen nach Ingelheim. Der Zug bringt mich nach Bad Sobernheim, doch vor der Villa in Meddersheim warte ich heute einige Zeit vergeblich. Unverrichteter Dinge muss ich nach Bad Sobernheim zurückkehren. Auch wenn es etwas später als geplant geworden ist, steige ich in Ingelheim wieder aus um von dort nach Hause zu radeln und so den Frust noch ein wenig mit den Pedalen abzuarbeiten. Die Hülle wirft der Verkäufer dann netter Weise in unseren Briefkasten.


Bad Sobernheim
Bad Sobernheim mit Matthiaskirche


Zufahrt zum Großen Sand Im Großen Sand
Mittwoch, 25. Juni 2025: Mainz - Budenheim - Mainz (29 km)


Heidelandschaft Großer Sand in Mainz
Großer Sand


Hindernisfahren: Ast wird immer wieder in den (Rad-)Weg geschoben Heidenfahrt-Romantik
Donnerstag, 26. Juni 2025: Mainz - Budenheim - Mainz (19 km)


Rheinromantik: Will you marry me?
Heidenfahrt: Will you marry me?


Gonsenheim: Kita und ehemalige Kasernengebäude Kreisverkehr-Entdeckung
Freitag, 27. Juni 2025: Mainz - Ober-Olm - Mainz (22 km)

Eine neue Stadtgrenzen-Entdeckung: der Kreisverkehr auf der Essenheimer Straße am Rande des Stadtteils Lerchenberg liegt zum Teil außerhalb der Mainzer Stadtgrenzen, nämlich in Ober-Olm. Eine weitere Variante für meine Kurztouren aus Mainz heraus ist entdeckt und wird umgesetzt. Das ist auch gut vor der Arbeit zu machen.


Wohngebiet in Gonsenheim
Sonnenkollektoren

Schönster Platz von Gonsenheim
Edelsteine


Flugzeug über dem Höllenberg Glückstag auf dem Höllenberg
Samstag, 28. Juni 2025: Mainz - Höllenberg - Mainz (20 km)

Oberhalb des Heidesheimer Weilers Sandmühle machen wir endlich mal wieder einen Sunsetausflug zum Höllenberg mit Frederik, Valentin, Helena, Sonja und Jochen. Auf dem Rückweg finde ich sogar noch das Plastikteil, das auf Miris Sahnespender die Sahne formt. Also in jeder Hinsicht ein Glückstag.


Höllenberg bei Mainz
Auf dem Höllenberg

Sahnespritzer auf Boden
Sahnespritzer gerettet


Radln im Schatten Freibad
Montag, 30. Juni 2025: Mainz - Ober-Olm - Mainz (22 km)

Der gegenüber den letzten Jahren recht milde Sommer präsentiert eine dreitägige Hitzewelle. Heute ist der erste Hitzetag. Die Radlfahrt führt also recht bald zum Freibad.


Bei Drais
Hochwasserprophylaxe


Auf den Kisselberg! Noch heißer
Dienstag, 1. Juli 2025: Mainz - Ober-Olm - Mainz (32 km)


Skyline Mainz-Lerchenberg Am wärmsten
Mittwoch, 2. Juli 2025: Mainz - Ober-Olm - Mainz (23 km)


Fernbahnhof Frankfurt-Flughafen
Frankfurt-Flughafen: Fernbahnhof


Bahnhof Wattenscheid Noch ein Brompton: Brommi Eden
Donnerstag, 3. Juli 2025: Mainz - Zug - Wattenscheid - Essen (33 km)

Nach der Arbeit zum x-ten Mal in den vergangenen Wochen Aufbruch in ein Wochenende im Norden mit der Bahn. Schon am Mainzer Hauptbahnhof die üblichen nervigen Vergleiche in der Bahn-App: Rheinstrecke oder über den Frankfurter Flughafen? Wo ist die Wahrscheinlichkeit geringer, mit Stunden Verspätung das Ziel zu erreichen? Welche Verspätung hat welches Erhöhungspotenzial? Welches Ticket buche ich, um mit welcher Wahrscheinlichkeit am Ende den günstigsten Preis zu haben?
Der Frankfurter Flughafen macht zunächst das Rennen. Ich erreiche noch einen verspäteten ICE, der mich am Ende früher als erwartet nach Wattenscheid bringt. Aber nur, weil ich jenseits meines Tickets nach Köln bis Essen im Zug sitzen bleibe. Keine Kontrolle. Aber eine jener Kombinationen mit dem Deutschland-Ticket, wo am Ende der Kunde den Nachteil haben kann.
Noch ein neues Brommi. Diesmal in Weiß. Wattenscheid macht's möglich. Sehr freundliche Übergabe im Stadtteil Eiberg, der kein Stadtteil mehr ist und zwischen meiner Heimatstadt Essen und Bochum aufgeteilt wurde.
Danach noch ein sehr netter Abend bei Uschi und Georg, die wir zuletzt 2017 in Jerusalem besucht haben. Gerade sind sie nach neun Jahren im Heiligen Land frisch zurückgekehrt in die deutsche Heimat. Es gibt viel zu erzählen. Und leckeres Essen für Liebhaber des Nahen Ostens. Alles zusammen inspiriert zur Namensgebung für das weiße Brompton: Brommi Eden.
Zu guter Letzt noch eine Radfahrt mit dem neuen weißen Brommi durchs Ruhrtal nach Burgaltendorf. Die große, gefütterte Brompton-Verpackungstasche ist geschultert. Ein schöner warmer Abend, der um Mitternacht zum Elternhaus führt.


Radler mit weißem Brompton in Wohnviertel
Minuten nach dem Kauf in Wattenscheid: weißes Brompton


Neutorturm von Lambsheim Toller Tag
Samstag, 5. Juli 2025: Bonn - Zug - Mainz - Zug - Frankenthal - Bad Dürkheim - Wachenheim (31 km)

Nach Abifeier in Kamen und Neil-Young-Konzert in Mönchengladbach, hat Michael mich mit nach Bonn genommen. Und in aller Frühe mit einem Obstmüsli beglückt und zum Hauptbahnhof gebracht.
Der ICE nach Mainz sammelt so seine Verspätungsminuten sukzessive ein. Keiner der vielen Züge an diesem Wochenende war pünktlich. Diesmal schrumpft mein Zeitkontingent daheim zum Wechseln für eine Pfalz-Tour auf wenige Minuten.
Nach einer Stunde bin ich zurück auf dem Bahnsteig. Mit Christian geht's nach Frankenthal. Von dort geht's mit den Rädern Richtung Pfälzer Wald. Den Salierradweg streifen wir.
In einer Kombi aus Google-Maps und Fahrradschildern geht's flach nach Bad Dürkheim. Kurze Stärkung vor dem Anstieg ins Paradies von Denise und Andreas in Wachenheim. Zum fünften Mal Doppelkopf-Turnier mit Ambiente. Toller Tag.


Radler bei Lambsheim
Christian

Blick ins Rheintal bei Mannheim
Blick ins Rheintal

Radler Richtung Pfälzer Wald
Fahrt Richtung Deutsche Weinstraße

Traumzelt in Wachenheim
Morgen im Traumzelt


Feige an der Römerkelter bei Kallstadt Früchte am Feigenbaum
Sonntag, 6. Juli 2025: Wachenheim - Bad Dürkheim - Worms - Gustavsburg - Mainz (100 km)

Ich habe bestens geschlafen im Luxus-Zelt. Andere klagen etwas über den Techno-Lärm aus der Umgebung. Wunderschönes frühes Frühstück mit Blick ins ferne Rheintal. Dann geht's zurück nach Bad Dürkheim und von dort spontan Richtung Kallstadt. Denn so kommen Christian und ich an einer römischen Weinvilla vorbei, oder was davon übrig geblieben und rekonstruiert ist. Von den vielen Früchten am Feigenbaum an der Mauer sind schon einige wenige reif. Traum.
Es ist bedeckt heute. Nur so um die 20 Grad. Ideales Radlwetter. Regentropfen gibt es nur ganz vereinzelt. Und Rückenwind aus Südwest. So kommen wir gut nach Worms. Pause mit Café und Eis im Eiscafé. Christian muss mit dem Zug nach Mainz, um die Urlaubsvorbereitung zu vervollständigen. Ich radle noch auf dem Rheinradweg den großen Bogen nach Mainz. Umm auf hundert Tageskilometer zu kommen wechsle ich bei Weisenau auf die andere Rheinseite. So entsteht passend zu meinem T-Shirt mit selbst erdachtem Mainz-Rad-Wappen ein Blick auf die Skyline meiner Wahlheimat. Eine junge Frau mit Kopftuch ist so nett, ein paar Mal auf den Auslöser zu drücken.


Christian bei Großniedesheim
Christian

Radler in den Weinbergen bei Nierstein
In den Weinbergen bei Nierstein

Zollhafen Mainz
Neues Gebäude im Zollhafen

Mainz-Rad-Logo mit Skyline von Mainz
Mit dem Logo von Denise


Eucharistisches Denkmal bei Mainz-Drais Regentag
Montag, 7. Juli 2025: Mainz - Ober-Olm - Mainz (19 km)

Unter der vielen Kurzetappen die kürzeste. Am Regentag bringe ich es nur auf 19 Kilometer. Durch Gewitter und Sturm bleibt für den Rückweg nur der schnellste Weg heim.


Nasser Asphalt-Feldweg
Der nasse Asphalt bebt


Feldweg Eis gegen Frust
Dienstag, 8. Juli 2025: Mainz - Bingen - Mainz (57 km)

Etwas frustiger Tag. Ich versuche den Frust loszuwerden, indem ich heim via Bingen fahre. Ganz am Ende funktioniert das auch ein bisschen, weil ich noch Tsanan und Christian treffe. Und wir spontan Eis essen.


Getreidefeld
Erntereif

Logo Pendler-Route auf dem Asphalt
Logo Pendler-Route

Rheinradweg an der A 60 bei Bingen
Bei Bingen


Clarissa-Kupferberg-Platz im Zollhafen Mainz Wiesenmühle
Mittwoch, 9. Juli 2025: Mainz - Flörsheim - Mainz (37 km)

Heute geht es nach der Arbeit auf die andere Rheinseite. Mit Felix, der in Kostheim wohnt, radel ich zunächst weitgehend auf der Regionalpark-Rundroute RheinMain zur Wiesenmühle in der 'Flörsheimer Schweiz'. Auch sein kleines Isy-E-Rad ist ein netter Begleiter. Zurück geht's dann auf dem Mainradweg.


Lange Fahrradschatten: Allee bei Hochheim
Allee bei Hochheim

Abendrot über der Mainzer Skyline
An der Mainmündung am Abend


Zufahrt von Klein-Winternheim auf das ZDF Noch eine Entdeckung
Donnerstag, 10. Juli 2025: Mainz - Klein-Winternheim - Mainz (32 km)

Und eine weitere Stadtgrenzen-Entdeckung: Ein paar Meter jenseits vom Lerchenberg-Kreisel mit dem Ober-Olm-Teil, liegt die Straße Richtung Autobahn schon im Bereich von Klein-Winternheim. Eine Streckenvariante mit ähnlich viel oder wenig Aufwand wie Ober-Olm oder Budenheim. Es geht allerdings ein paar Meter höher.


Sonnenuntergang über dem Rheingau
Sunset fast im Norden

Grab von Hanna Humann, Friedhof Essen-Burgaltendorf
Grablicht


Baldeneysee Südufer Tour-Teilung
Samstag, 12. Juli 2025: Essen - Duisburg - Düsseldorf - Zug - Koblenz - St. Goar - Zug - Mainz (107 km)

Am Freitagabend konnte ich meine Oberarme trainieren beim Rückschnitt einer dornigen Pflanze vor dem Küchenfenster am Elternhaus. Am späten Vormittag geht es dann wieder zum Baldeneysee. Ein angenehmer, bedeckter Sommertag. Auch in NRW sind nun seit gestern Schulferien.
Erstes Eis in Kettwig. Eigentlich soll noch ein Latte Macchiato dazukommen. Aber ich werde nicht bedient. Also nehme ich nur zwei Kugeln im Hörnchen. Weiter geht's. Diesmal nicht über Ratingen, sondern weiter an der Ruhr nach Mülheim. Linksruhrisch führt der Radweg nun. Auch hier sind einige Radler und E-Radler unterwegs.
Leider konnte ich den Sattel am neuen weißen Brompton nicht erhöhen. Ich habe nicht alle notwendigen Teile aus Mainz mitgebracht. So versuche ich noch stärker mit dem rechten Fuß zu fahren als sonst. Auf dem Gepäckträger ist die tolle Transit-Transport-Tasche. Mit ein paar Expandern lässt sie sich ganz gut befestigen.
Bei Mülheim versuche ich auf den RS1 Richtung Duisburg zu wechseln. Aber weder online noch real bekomme ich heraus, wie weit der Ausbau nun gediehen ist. So lande ich wieder auf der Duisburger und später Mülheimer Straße mit ihren Straßenbahngleisen. Geht auch.
In Duisburg sind die Zugverbindungen ungünstig. Sowohl bei den Fernzügen als auch D-Ticket-Verbindungen. Weil das linke Knie noch halbwegs schmerzfrei mitmacht, radle ich also weiter. Auf der alten B 8. Diesmal schon fast direkt ab dem Duisburger Hauptbahnhof. Vor ein paar Wochen hatte ich sie entdeckt, als ich abends noch von Düsseldorf zur Wedau-Jugendherberge geradelt bin. Auch diesmal erweist es sich als super Radweg, auch wenn Google Maps sich weigert, das als durchgehende Verbindung auszuweisen. Auch der neue ungewohnte original Brompton-Sattel macht sich nach den ersten 67 Kilometern bemerkbar.


Gustaf-Gründgens-Platz in Düsseldorf: grüne Fassade
Grüne Fassade am Gustaf-Gründgens-Platz


Kunst vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof Dann also Düsseldorf Hauptbahnhof. Ich könnte wohl noch weiterradeln. Aber ein RE 5 kommt genau passend. Und soll mich nach Koblenz bringen. Erst hält er auf offener Strecke, weil tanzende Passagiere angeblich die automatische Türenüberwachung irritieren. Dann gibt es kurz vor Bonn einen Böschungsbrand. Die Ansagen des Lokführers überraschen positiv, weil sie genau angemessen und informativ sind.
Gleichwohl verpasse ich in Koblenz meinen Anschlusszug. Ich kann mal wieder radeln. Jetzt geht es mit Rückenwind das Rheintal hinauf. Schließlich passt der Umstieg zurück in den Zug genau bei St. Goar. Über hundert Kilometer bin ich heute mit dem neuen weißen Brompton gefahren. Ohne die richtige Sattelhöhe. Feuertaufe bestanden.
Als ich im Zug dann die Radstrecken seit dem 1. Mai betrachte, stelle ich fest, dass es sinnvoll ist, die in zwei Touren, 134 und 135, aufzuteilen. Genau dort, wo im Mai ein paar Tage Pause waren. Und tatsächlich passen die Strecken ganz gut zusammen.
Das einzige Problem: die Rheinstrecke zwischen Düsseldorf und Bingen brauche ich eigentlich für eine zusammenhängende Strecke bei beiden Touren. Jetzt fehlen mir für Tour 135 da noch rund 160 Kilometer. Dabei wollte ich die Tour(en) doch eigentlich an diesem Wochenende abschließen. Um mich zu regenerieren. Und all die Dinge zu erledigen, die in den zweieinhalb Monaten liegen geblieben sind.
Am Mainzer Hauptbahnhof steht noch mein Koga-Rad. Ausnahmsweises nehme ich beide Räder in der Straßenbahn mit nach Gonsenheim. Funktioniert.


Weißes Brompton mit Transporttasche im Zug
Mit Transporttasche im Zug

Rheinradweg bei Boppard
Bei Boppard


Feldweg bei Appel Happel in Marienborn Brommi Eden im Alltag
Montag, 14. Juli 2025: Mainz - Klein-Winternheim - Mainz (24 km)


Weißes Brompton: Vorderrad von oben
Vorderrad von oben am Brommi Eden


Welliger Radweg an der Bahn in Bingen Sommerabend am Mittelrhein
Dienstag, 15. Juli 2025: Mainz - Bingen - St. Goar - Zug - Mainz (67 km)

Gegenwind bis Bingen beim After-Work-Radeln. Just in time sollte ein Zug da sein, der mich nach St. Goar bringt, damit ich von dort mit Rückenwind zurück nach Bingen radeln könnte. Aber wegen einer der vielen und inzwischen üblichen Verspätungen auf der Rheinstrecke müsste ich eine Viertelstunde warten. Also weiter.
Im Mittelrheintal herrscht wesentlich weniger Gegenwind. Wieder wäre da theoretisch just in time der Zug zurück um 20:54 Uhr von St. Goar nach 55 Kilometern. Wieder sammelt der Zug peu à peu Verspätung. Am Ende sind es 25 Minuten. Ich genieße bei einer Weinschorle den nicht allzu warmen Sommerabend mit den letzten Sonnenstrahlen, wie sie auf St. Goarshausen und die Höhen dahinter fallen.


Pfalz bei Kaub
Burg Pfalzgrafenstein

Loreley bei Sonnenuntergang
Loreley im Hochsommer am Abend


Insektenhotel auf dem Lerchenberg Lücke
Mittwoch, 16. Juli 2025: Mainz - Ober-Olm - Mainz (21 km)

Heute mal eine ganz ungewöhnliche Route heraus aus dem Betriebsgelände. Durch Bauarbeiten gibt es eine Lücke im Zaun und mit Zustimmung der Kollegen vor Ort kann ich dort entwischen Richtung Heimat in der Mittagspause. Und bin bald wieder zurück. Abends noch ein Duschzeltverkauf und Doppelkopf. Dazwischen eine kleine Radtour.


Feldweg parallel zur Koblenzer Straße zum Lerchenberg
Am Lerchenberg


Feldweg an der A 60 bei Mainz-Finthen Viel
Donnerstag, 17. Juli 2025: Mainz - Ober-Olm - Mainz (26 km)

Auch eine Fahrradtour mitten durch den täglichen Terminwahnsinn: Brötchenholen fürs Frühstück mit Sylvia und Renate; ein normaler Beitrag und dann ein extra Beitrag in ein paar Minuten bei der Arbeit. Und vor dem Doppelkopf heute ein unangenehmer Brief. In der Summe ein bisschen viel.


Willy-Brandt-Platz in Mainz-Gonsenheim
Morgenstimmung daheim


Rheinbrücke Engers-Urmitz Rund um die Uhr
Freitag, 18. Juli 2025: Mainz - Zug - Koblenz - St. Goar - Zug - Düsseldorf (67 km)

Nach getaner oder nicht getaner Arbeit in den aktuellen Zugirrsinn gestürzt. Bis Koblenz gefahren mit nicht allzu viel Verspätung. Schönes Abendradeln bei leichtem Gegenwind nach Norden.
In Remagen ist die Sonne untergegangen. Ich wechsle in den Zug. Der nimmt an jedem Bahnhof noch ein, zwei Minuten Verspätung auf. Oft sind es wieder die sich nicht schließenden Türen. Die scheinen extrem sensibel zu sein. Sobald der Zug voll ist, gibt es Probleme.
Eine halbe Stunde vor Mitternacht bin ich im Düsseldorfer Hauptbahnhof. Dort ist auch mein Hotel: Das Ibis Hauptbahnhof. Das Faltrad darf ich eigentlich nicht mit ins Hotelzimmer nehmen, aber die nette Dame an der Rezeption drückt ein Auge zu. Danach ist noch Shopping im prallevollen Hauptbahnhof angesagt. Der kleine Edeka hat rund um die Uhr geöffnet.


Düsseldorfer Hauptbahnhof bei Nacht
Hauptbahnhof in Düsseldorf


Rheinradweg bei Monheim Endlich Party
Samstag, 19. Juli 2025: Düsseldorf - Köln-Deutz - Bonn - Remagen - Zug - Bingen - Ockenheim - Auto - Mainz (109 km)

Sechs Uhr Zimmerfrühstück mit Edeka-Zeug. Ich hab gar keinen Hunger und dope mich nur mit der bewährten Kaffee-Kakao-Mischung. Der Rest wird für die erste Pause aufgespart.
Ich bin auf der selben Strecke unterwegs wie am 17./18. Mai. Das ist mir gestern Abend erst so richtig klar geworden. Damals bin ich in Bonn von der linken auf die rechte Rhein-Seite gewechselt und dort bis Mainz geradelt. Schon gestern Abend kam mir zwischen Koblenz und Remage vieles sehr bekannt vor. Aus logistischen Gründen ist das letztlich auch diesmal meine Strecke.
Der Morgen mit der Sonne über dem Nebel in den Wiesen am Rhein ist wunderschön. Es gibt leichten Gegenwind aus Süden, der den Tag über stetig zunimmt. In Monheim sind sie deutlich voran gekommen mit der Baustelle von Straße und Promenade. So viel wie nirgends sonst an der Strecke. Die Partei Peto mit ihrer Steuerpolitik macht's offenbar möglich.


Christuskirche in Leverkusen
Leverkusen: Christuskirche


Eisessen in Beuel Ich kann bei Anja und Christian eine Stippvisite machen. Ich begleite Christian auf seinem Rolli-Weg zum Bäcker. Bei dem warmen Wetter ist ein Eis genau das richtige.
Auf der andern Rheinseite macht sich der Wind nun deutlich bemerkbar. Ich versuche immer wieder im Windschatten von anderen zu fahren. Trotzdem nimmt mein Tempo ab. Zum Glück wird dann auch der Zug mit ein paar Minuten Verspätung in Remagen angekündigt. So mache ich noch eine kurze Pause, um Sinalco-Apfelschorle und Sinalco-Orange zu tanken. Erstmals seit langem kühle ich meinen Kopf durch ein nasses Käppi.
Zwei Kilometer vor dem Bahnhof Remagen stelle ist fest, dass der Zug doch pünktlich ist und mir nur sechs Minuten bleiben. Jetzt trete ich noch mal voll in die Brommi-Pedalen. Ich erreiche den Bahnhof, während der Zug schon auf Gleis 4 einfährt. Schnell durch die Unterführung.
Im stinkenden und reichlich vollen Zug lasse ich mich mit dem Brommi in der Ersten Klasse nieder. In Bingen-Gaulsheim kommen wir nahezu pünktlich an. Ich will den Jakobsberg hinauf zu Daniels Geburtstagsfeier. Ein Hochzeitspaar in einer Kutsche ist einsam unterwegs, während ich den steilen Hang hinaufschiebe. Der Blick wird dafür immer schöner. Und dann ist Party. Bei der nur mein kleiner linker Finger irgendwie am Getränkekühlschrank hängen bleibt.
Denise und Andreas bringen mich samt Brommi Eden nach Hause. Es ist nun auf der ganzen Strecke zwischen Wattenscheid und Mainz, seiner alten und neuen Heimat unterwegs gewesen. Am Ziel sozusagen. Und auch meine Radtour(en) seit dem Ersten Mai geht/gehen nun zu Ende.


Hochzeitskutsche am Jakobsberg
Ockenheim: Hochzeitskutsche am Jakobsberg


Route Bremen - Verdun



Blaue Linie = Touren-Route; Buchstaben = Start und Ziel der Etappen

Etappen Bremen - Verdun (23.5.-19.7.2025)

Details mit Geschwindigkeiten, Höhenmetern etc. zum Download als Excel-Tabelle Excel-Logo

Tag Datum Start Zwischenstationen Ziel km
1. 23.5.2025 Mainz Ingelheim Bad Kreuznach 49
2. 24.5.2025 Bad Kreuznach Alsenz - Kaiserslautern - Pirmasens - Grenze D/F Bitche 144
3. 25.5.2025 Bitche Grenze F/D - Zweibrücken - Homburg - Bad Kreuznach Mainz 193
4. 26.5.2025 Mainz Budenheim Mainz 26
5. 27.5.2025 Mainz Budenheim Mainz 25
6. 28.5.2025 Mainz Zug - Homburg Saarbrücken 47
7. 29.5.2025 Saarbrücken Dillingen - Metz - Pont-a-Mousson Woinville 166
8. 30.5.2025 Woinville Commery - Pagny-s-Meuse - Toul Woinville 104
9. 31.5.2025 Woinville St. Mihiel - Verdun - Lac de Madine Woinville 111
10. 1.6.2025 Woinville Pagny-s-Moselle - Zug - Metz - Dillingen - Saarbrücken - Zug Mainz 137
11. 2.6.2025 Mainz Wackernheim Mainz 34
12. 3.6.2025 Mainz Nieder-Olm - Ingelheim - Budenheim Mainz 51
13. 4.6.2025 Mainz Wiesbaden - Ginsheim-Gustavsburg Mainz 58
14. 5.6.2025 Mainz Budenheim Mainz 29
15. 6.6.2025 Mainz Zug - Düsseldorf Duisburg 42
16. 7.6.2025 Duisburg Oberhausen - Essen - Gelsenkirchen - Herne - Datteln - Münster Osnabrück 182
17. 8.6.2025 Osnabrück Vechta - Bremen - Zug Mainz 147
18. 9.6.2025 Mainz Wiesbaden Mainz 29
19. 10.6.2025 Mainz Budenheim Mainz 24
20. 11.6.2025 Mainz Budenheim Mainz 35
21. 12.6.2025 Mainz Ingelheim - Zug - Staudernheim - Bad Sobernheim - Zug Mainz 40
22. 13.6.2025 Mainz Zug Duisburg 22
23. 14.6.2025 Duisburg Hünxe - Datteln - Kamen - Schwerte Dortmund 160
24. 15.6.2025 Dortmund Witten - Bochum - Essen - Zug Mainz 70
25. 16.6.2025 Mainz Budenheim Mainz 29
26. 17.6.2025 Mainz Ingelheim Mainz 42
27. 18.6.2025 Mainz Zug Osnabrück 23
28. 19.6.2025 Osnabrück Bad Essen Minden 74
29. 20.6.2025 Minden Wiedensahl - Sachsenhagen Hannover 96
30. 21.6.2025 Hannover Wunstorf - Steinhude Nienburg 67
31. 22.6.2025 Nienburg Zug - Bremen - Zug Mainz 24
32. 23.6.2025 Mainz Nackenheim - Lörzweiler Mainz 66
33. 24.6.2025 Mainz Ingelheim - Zug - Bad Sobernheim - Zug - Ingelheim Mainz 54
34. 25.6.2025 Mainz Budenheim Mainz 29
35. 26.6.2025 Mainz Budenheim Mainz 19
36. 27.6.2025 Mainz Ober-Olm Mainz 22
37. 28.6.2025 Mainz Höllenberg Mainz 20
38. 29.6.2025 Mainz
39. 30.6.2025 Mainz Ober-Olm Mainz 22
40. 1.7.2025 Mainz Ober-Olm Mainz 32
41. 2.7.2025 Mainz Ober-Olm Mainz 23
42. 3.7.2025 Mainz Zug - Wattenscheid Essen 33
43. 4.7.2025 Essen - Zug - Kamen - Zug - Mönchengladbach - Auto - Bonn
44. 5.7.2025 Bonn Zug - Mainz - Zug - Frankenthal - Bad Dürkheim Wachenheim 31
45. 6.7.2025 Wachenheim Bad Dürkheim - Worms - Gustavsburg Mainz 100
46. 7.7.2025 Mainz Ober-Olm Mainz 19
47. 8.7.2025 Mainz Bingen Mainz 57
48. 9.7.2025 Mainz Flörsheim Mainz 37
49. 10.7.2025 Mainz Klein-Winternheim Mainz 32
50. 11.7.2025 Mainz - Zug - Essen
51. 12.7.2025 Essen Duisburg - Düsseldorf - Zug - Koblenz - St. Goar - Zug Mainz 107
52. 13.7.2025 Mainz
53. 14.7.2025 Mainz Klein-Winternheim Mainz 24
54. 15.7.2025 Mainz Bingen - St. Goar - Zug Mainz 67
55. 16.7.2025 Mainz Ober-Olm Mainz 21
56. 17.7.2025 Mainz Ober-Olm Mainz 26
57. 18.7.2025 Mainz Zug Koblenz - St. Goar - Zug Düsseldorf 67
58. 19.7.2025 Düsseldorf Köln-Deutz - Bonn - Remagen - Zug - Bingen Ockenheim 109
Summe 3297

Soldatendenkmal in Verdun
Verdun


Anschluss Tour 134: Essen - Rottenburg (1039 km) Mai 2025

Anschluss Tour 127: Extensions Saarschleife - Wasserkuppe (3619 km) Mai-Juli 2024

Anschluss Tour 126: Saarschleife - Wasserkuppe (3047 km) Feb.-Mai 2024

Anschluss Tour 123: Strasbourg - Metz (311 km) Sept./Okt. 2023

Anschluss Tour 120: Appelbach - Mainz - Aar (440 km) Mai 2023

Anschluss Tour 118: Mainz - Idar-Oberstein (292 km) April 2023

Anschluss Tour 116: Nancy - Quellen - Nancy (450 km) Dez. 2022

Anschluss Tour 113: Alsenborn - Heidelberg (356 km) Juli 2022

Anschluss Tour 112: Essen - Sieg - Worms (716 km) Dez. 2021/Juli 2022

Anschluss Tour 111: Mainz - Kaiserslautern - Mainz (253 km) Juni 2022

Anschluss Tour 105: Marktredwitz - Mainz (599 km) Aug. 2020

Anschluss Tour 104: Staudernheim - Strasbourg (316 km) Juli 2020

Anschluss Tour 93: Mainz - Bad Hersfeld - Fulda (334 km) April/Mai 2018

Anschluss Tour 89: Duisburg - Ostende - Saar (772 km) Okt. 2017

Anschluss Tour 88: Den Haag - Duisburg (299 km) Aug. 2017

Anschluss Tour 87: Mainz - Münster (400 km) Juni 2017

Anschluss Tour 83: Mainz - Denkendorf (341 km) Jan. 2017

Anschluss Tour 79: Westerwald - Hunsrück (383 km) Juni 2016

Anschluss Tour 78: Mainz - Jagst - Kocher (528 km) Mai 2016

Anschluss Tour 74: Rheinhessen - Donnersberg (300 km) Aug./Sept. 2015

Anschluss Tour 72: Mainz - Emmerich (416 km) Mai 2015

Anschluss Tour 69: Mainz - Plettenberg (444 km) Juni 2014

Anschluss Tour 64: Essen - Borkum (980 km) April/Mai 2013

Anschluss Tour 60: Mainz - Brocken (455 km) April 2012

Anschluss Tour 56: Dillenburg - Idstein (423 km) Juni 2011

Anschluss Tour 55: Mainz - Wissembourg (361 km) April 2011

Anschluss Tour 26: Paris - Trier (477 km) März 2005

Anschluss Tour 25: Nordsee: Brest - End to End - Mainz (4455 km) Aug./Sept. 2004

Anschluss Tour 24: Mittelrhein und Nebenflüsse (795 km) März/April 2004

Anschluss Tour 14: Mainz - Nordkap - Lofoten (4144 km) Juni/Juli 2001

Anschluss Tour 10: Mainz - Vilnius (2070 km) Aug. 2000

Anschluss Tour 9: Mainz - Dresden (675 km) Juni 2000

Anschluss Tour 7: Mainz - Ravensburg (370 km) April 1999

Anschluss Tour 6: Mainz - Strasbourg (428 km) Sept. 1998

Anschluss Tour 4: Bonn - Luxembourg (295 km) April 1987

Anschluss Tour 3: Essen - Zagreb (1680 km) März/April 1983

Anschluss Tour 2: Düsseldorf - Rom (1719 km) Sept. 1982

Anschluss Tour 1: Essen - Trier (422 km) Okt. 1981


Nächste Tour: Que Sera!

Vorherige Tour: Essen - Rottenburg (1039 km) Mai 2025


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