Am Ende stößt der Saarkanal auf den Rhein-Marne-Kanal, oder, wie die Franzosen ihn nennen: Canal de la Marne au Rhin. Eine Art Autobahndreieck der Wasserstraßen. Der Radweg am Rhein-Marne-Kanal liegt naturgemäß auf der anderen Seite. Eine hohe Stahlkonstruktion führt hinüber: Passerelle genannt (Foto rechts). Für die Räder gibt es Schienen. Zu zweit bekommt man die bepackten Räder ganz gut hinauf. Runter rollen sie fast von selbst.
Nur zwei Kilometer sind es bis zum nächsten Ort: Gondrexange. Wir brauchen Lebensmittel. Wasser. Alle Vorräte sind auf Null. Die erwartete Boulangerie-Patisserie samt Epicerie ist schnell gefunden. Hat allerdings montags, im Gegensatz zu allen sechs anderen Wochentagen, geschlossen. Was tun? Bei der Schule kann ich immerhin alle Wasserflaschen einmal füllen. Gefühlt würde ich sie gerne zehnmal füllen. Kalorien gibt es keine. Dafür haben wir Rückenwind an dem nun leicht mäandrierenden Kanal.
Weitere acht Kilometer bringen uns nach Xouaxange. Weniger exotisch mit seinem deutschen Namen Schweixingen. Diesmal haben wir ein Chambre
d'hôtes gebucht. Die Ankunft bei "La Colombe" ist etwas unglücklich. Erst hole ich mir beim Lösen der Lenkertasche einen Wespenstich. Kurz darauf blutet mein linker Mittelfinger wegen einer defekten Luftpumpe des Vermieters. Dann erweist das Chambre d'hôtes seiner Bezeichnung alle Ehre. Mit den Gastgebern können wir ein Abendessen zelebrieren mit Quiche lorraine au saumon, Käse, Dessert, Wein und französischer Konversation, zu der auch Elias und Carolin dank mehrerer Jahre Franzunterricht einiges beitragen können (Foto unten).
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